Mittwoch, 5. Dezember 2018

Leslie Clio - Musikzentrum Hannover

Ein verschneiter Abend am letzten Konzerttag des Jahres 2018 verschlug mich ins Musikzentrum in Hannover. Die Hamburger Sängerin Leslie Clio habe ich neben dem Mojo auch schon in der Kirche auf St. Pauli live gesehen, dabei redet sie quasi immer wie ihr der Schnabel gewachsen ist, nämlich frisch und frei heraus.

Als Support hatte sie ebenfalls eine junge Dame im Gepäck, die gerne und viel redet. Am meisten über Beziehungsstress, die Liebe und das damit verbundene Leiden ihres noch jungend Lebens. All das verschnürt Marie Bothmer in deutschsprachigen Song, die mal fröhlich und hoffungsvoll und positiv rüberkommen und mal aus ziemlich viel Herzschmerz und Verzweiflung sprechen. Sie steht alleine mit Gitarre auf der großen Bühne, geht dort aber nicht verloren und die Leute lauschen gerne. Sie ist herzlich und unbekümmert, dass sollte sie sich unbedingt erhalten!

Dann kam Leslie Clio im Hosenanzug samt ihrer Band auf die Bühne. Mit "Purple" war sie nach "Gladys" und "Eureka" mit ihrem dritten Werk auf Tour unterwegs. Leslie als "alten Hasen" zu bezeichnen wäre übertrieben, aber sie ist durchaus schon einige Jahre im Geschäft und man merkt ihr im positiven Sinne die Bühnenerfahrung an. Von den neueren Song ist es "Darkness is a filler" der bei mir hängenbleibt, ebenso wie die für sie echt typische Nummer "And I´m leaving". Zu Beginn zogen sich die neuen Lieder etwas hin, bis sich dann ihre Hits die Klinke in die Hand gaben. "I couldn´t care less", "Twist the knife"  und "Told you so" ließen dem Publikum kaum Zeit zum verschnaufen. Zudem ging es mir so, dass immer wenn ich dachte "Ok, jetzt hat sie die bekannten Lieder alle gespielt" zack wurde wieder eins draufgesetzt. So durften dann natürlich auch "Be with you" und "My heart ain´t that broken" nicht auf der Setlist fehlen. Rundherum ein Konzert, bei dem sie abolut nix vermissen ließ.

Wer sich jetzt fragt, warum hier von diesem Auftritt keine Fotos zu finden sind, den verweise ich hier mal gerne auf meine Insta-Account:
Leslie Clio in Hannover
Foto mit Marie Bothmer

Donnerstag, 29. November 2018

First Aid Kit - Trivoli Vredenburg Utrecht

Nach zwei Konzerten in Luxemburg und dem Waves Vienna in der österreichischen Hauptstadt hat es mich diesmal für einen ganz besonderen Act in die Niederlande verschlagen. Ein kleiner Trip in die kleine Schwester von Amsterdam hat mir gezeigt, dass es sich durchaus lohnt Holland zu besuchen. Eine schöne Fußgängerzone, die Grachten und der für Deutschland ungewohnten Fahrradverkehr machten die Stadt sehens- und lebenswert.

Gekrönt wurden diese Tage dort mit dem Auftritt der Schwestern Klara und Johanna Söderberg alias First Aid Kit. Die Stockholmerinnen traten im Rahmen ihrer "Ruins Tour" im Tivoli auf. Der erste Eindruck der Halle war ungewohnt, denn zum einen ging es nach oben im Gebäude und dann überraschte mich die Garderobe. Trotz der Größe wurde niemand kontrolliert und durch das alphabetische System bei der Jackenabgabe ging dies beim Einlass echt fix voran. Gewundert habe ich mich aber über die Schließfächer und die unzähligen Taschen und Rucksäcke die an diesem Abend mitgeschleppt wurden. Der Konzertsaal war großzügig und darüber und an den Seiten gab es Sitzplätze in einem Halbkreis. Dazu kam in jeder Ecke Bars, so dass man es nie weit hatte zum nächsten Getränk. Kurzum: An alles gedacht!

Ich habe eine guten Platz im Stehbereich gefunden und konnte...na ja musste...zunächst dem Voract zuhören. Den Musiker mit den langen Haaren habe ich erst auf den zweiten Blick als solchen überhaupt wahrgenommen. Der Mann mit Gitarre hieß Isaac Gracie und kam aus London. Er konnte mich aber nicht überzeugen, erst als bei den letzten Liedern als er durch einen zweiten Gitarristen unterstützt wurde war es für mich hörenswert.



Dann legten die beiden Schwedinnen los und versprühten viel Spaß auf und von der Bühne. Von Anfang an merkte man aber das man den beiden an, dass sie zwar jung und energiegeladen , aber auch keine Neulinge in der Branche sind. Was sofort auffiel war, dass definitiv Klara zum einen die bessere Stimme hat und  Sie auch den Großteil der Songs zum besten gibt. Nach einigen neuen Songs vom RUINS-Album kommen die beiden zu einem exzellenten Cover von Kate Bush Klassikers "Running up that hill" überraschend anders daher.  Von den älteren Nummern hat es mir zunächst "King of the world" angetan und natürlich war auch ihr Hit "My silver lining" dabei. Richtig Stimmung kam auf bei der Akustikversion von "Hem of her Dress" auf, aber schaut und hört doch H I E R einmal selbst rein.



Bei den Zugaben war es dann der Titel "Fireworks" der mich an diesem Abend zu guter Letzt geflasht hat. Zum einen die leichte Schunkelstimmung die dieses Lied im Publikum auslöste, der Song selbst und die Bühnenshow die natürlich ein Feuerwerk darstellte. Einfach nur traumhaft und so wurde dieser Song schlagartig als letzte Nummer in meinen TOP 2018 aufgenommen.


Zuletzt kann es ich es mir nicht verkneifen zu erwähnen, dass es an der zuvor gelobten Jackenabgabe eine echte Katastrophe war wieder an seine Sachen zu kommen. Irgendwie schien sich jeder einfach irgendwo anzustellen und vergessen zu haben, ob er seine Sachen bei B, N oder X abgegeben hatte....ohne Worte..aber zum Gluck das einzige negative Eindruck von diesem Abend!




Mittwoch, 28. November 2018

Saint Sister - Nochtwache Hamburg



Als Support spielte Ciaran Lavery (Bild links), der auch perfekt 1:1  in einen gemütlichen Irish Pub gepasst hätte. Oder wie er selbst sagte: "Ich bin sonst ein sehr ruhiger Typ, aber auf der Bühne werde ich zur dreckigsten Rampensau." Sprich er war durchaus unterhaltsam, sowohl musikalisch als auch in den was er erzählte. Neben mir, natürlich in der ersten Frontlinie, standen bereits Morgan und Gemma, die Mädels vom Hauptact und schauten gespannt zu.


Mal wieder ein Beweis dafür was ich auf dem RBF für unglaublich schöne Musik entdecke! Die beiden jungen Damen aus Irland, die entgegen dem was ihr Name vermuten lässt keine Schwestern sind hatte ich bereits vor Jahren beim Festival gesehen, damals sehr passend in der St. Kirche. Wo sollten heilige Schwestern auch sonst auftreten? An diesem Tag war die Location wesentlich beschaulicher, der Musik tat dies jedoch keinen Abbruch. Die beiden machten im Rahmen ihrer "Shape of silence"-Tour Halt in der kleinen Nochtwache. Der eher beschauliche Kellerclub hat sich bisher als kleines Juwel im Schmuckkasten der Hamburger Clubszene herausgestellt und sich mit gefühlvollen Gigs in mein Herz gespielt. Auch an diesem Novemberabend sollte sich dies wieder bestätigen. 


 Ich hatte ich Vorfeld mal den Begriff "Atmofolk" in Zusammenhang mit dem Duo Saint Sister gehört. Spätestens als die ersten Klänge den Raum füllten wurde klar, dass eine wohlige und stimmungsvolle Atmosphäre durch die Musik geschaffen wird. Was ihren Sound hervorhebt ist nicht nur das beide singen, sondern die Klänge der Harfe. Ich kann mir nicht helfen, aber dieses Instrument besitzt irgendwie tatsächlich eine leicht unnahbare ja "heilige" Aura. Zudem ist die Mischung mit einem kleinen Schuss elektronischer Musik und den Tönen des Keyboards perfekt abgestimmt.   Unbekümmert, eher schlicht und einfach, aber auch echt einfach gut spielten sie mit den Harmonien und wiegten die gebannten Zuhören von einen musikalischen Traum in den nächsten.

Schließen möchte ich mit den Worten einer Freundin aus Berlin, die Saint Sister ein paar Tage später in der Hauptstadt erlebte: Ich habe ja damit gerechnet, dass es gut wird, aber das es sooo schön wird!


Freitag, 9. November 2018

Mara und EUT - Kukuun und Molotow Hamburg

Dieser Tag belegt eindeutig, zu was mich die Konzertsucht so treibt. Nämlich zu zwei Auftritten in Folge. Allerdings auch zwei völlig unterschiedliche Konzerten in vielerlei Hinsicht.

Beim Reeperbahn Festival habe ich mich in die Musik der holländischen Band EUT verliebt und deren Auftritt in Hamburg war somit ein Pflichtprogramm. Jedoch sollte dieses Konzert erst recht spät starten und weit in die Nacht dauern. Somit hatte ich den Abend noch ausreichend Zeit mir einen weiteren Act zu gönnen und es verschlug mich ins Kukuun. Hier sollte ich zunächst den Auftritt der Hamburger Newcomerin Mara erleben. Der Eintritt betrug gerade mal sieben Euro und ich bemerkte schnell, dass sich das Publikum in zwei Lager aufteilte: Die "normalen" Konzertbesucher, zu denen ich mich auch zähle, und die überwiegende Mehrheit, die Mara persönlich kannten. Dies schaffte eine eher familiäre Stimmung und tat der Sängerin sicher als Unterstützung gut. Ihre Stimme klang sanft und passte gut sowohl zu ihren eigenen Nummern, als auch zu den Covern. Zum Verhängnis wurde ihr allerdings, als mitten im Konzert einige Seiten ihrer Gitarre rissen und sie etwas mit den passenden Songs jonglieren musste. Der Auftritt war als Zuhörer eine eher entspannte und ruhige Nummer.

Vom Kukuun ging es ans andere Ende der Reeperbahn ins Molotow, wo erst um 23 Uhr der Einlass für  das Late night sepicial begann. Hier lief zunächst der tägliche Clubbetrieb samt tanzbarer Musik aus den Boxen. Die Bühne hingegen war mit einen roten Vorhang abgesperrt. Gegen Mitternacht wurde diese Musik dann abgeschaltet, der Vorhang gelüftet und die Band EUT stand vor dem Publikum und legte von null auf hundert sofort los. Während bei beim RBF-Auftritt der Sound der Niederländer komplett neu war hatte ich mir zwischenzeitlich deren Debut "Fool for the vibes" zugelegt und dieses Album hat sich schnell zu meinem Album des Jahres entwickelt. Somit fieberte ich den Nummern sehr entgegen und mein Wunschtitel "Bad sweet Pony" war sogar gleich eins der ersten Lieder. Was ich dieser Band sofort angemerkt habe ist die Lust und Laune auf der Bühne Alles geben zu können. Vor allem Sängerin Megan De Klerk ist ein aufgedrehtes Energiebündel und auf der Bühne in ihrem Element. Sie tanzt barfuß sowohl auf als auch vor der Bühne durch die Leute. Zudem macht auch ihre Stimme bzw. ihre Art zu singen die Titel zu etwas besonderem.

Trotz, dass es echt heiß wurde im Molotow war es mega erfrischend Songs wie "Supplies" und "Crack the Password" live zu erleben. Dieser Gig von EUT war ein gutes Beispiel dafür erst eine Band auf dem RBF zu entdecken und anschließend in vollen Zügen bei einem ausgiebigen Konzert zu erleben. Hat sich mehr als nur gelohnt, der Eintritt mit nur fünf Euro verboten günstig und EUT kann ich jedem mit Alternativem Musikgeschmack ans Herz und auf den Plattenteller legen!

Freitag, 2. November 2018

AVEC - Nochtwache Hamburg

Es gibt ja so Berichte, auf die man keine Lust verspürt das auch noch in Wort zu fassen. Aber zum Glück gibt es auch Konzerte, die einen so bleibenden Eindruck hinterlassen haben, dass man sich regelrecht darauf freut sie zu Papier zu bringen! AVEC´s Auftritt gehört definitiv zu der zweiten Kategorie. Aber fangen wir ganz am Anfang an...

...die Österreicherin AVEC hatte ich bereits schon einmal beim Reeperbahnfestival im Hamburger Grünspan gesehen. Ich fand sie damals ganz ok, solide, ja gut, aber ist mir im Nachhinein nicht sonderlich im Gedächtnis  geblieben. Jedoch hatte ich mir noch vor Ort ihr erstes Album gekauft. Als ich denn eher zufällig darauf stieß, dass sie auf Tour geht hab ich eben diese CD wieder aus meiner Sammlung geholt und war sofort schockverliebt in die Musik. Da hatte ich quasi eine Perle ohne es entsprechend gewürdigt zu haben. Also Ticket gekauft und auf in die Hansestadt. Im Auto habe ich dann tatsächlich ausschließlich nur ihr Debütwerk "What if we never Forget" und dabei lief das Lied "For me" mehrmals hintereinander gehört und es landete so direkt in meinen Top-Hits des Jahres. Beim Spaziergang an den Landungsbrücken, was für mich immer ein Pflichtbesuch in Hamburg ist, kam dann die Meldung das Konzert sei ausverkauft! Vor Ort angekommen musste ich aber feststellen  wie locker und unkompliziert "ausverkauft" auch sein kann. Die Nochtwache ist klein und gemütlich und in den ersten Reihe saßen Kinder auf dem Boden. Oh je, Kinder beim Konzert? Kein Problem, die waren quasi ein Muster an vorbildlichem Konzertverhalten: Still, geduldig und sehr aufmerksam.  Den Abend eröffnete ebenfalls eine Band aus unserem Nachbarland Österreich, genauer gesagt aus Wien. Das Trio "We love silence" konnte mich von Beginn an begeistern. Keyboard, Gitarre und Cello bildeten eine gute Grundlage und Sänger Lukas hat eine gute, angenehme Stimme die so tief geht und sich regelrecht festsetzt. Hört euch dazu mal den Song "Princess of Secrets" an und ihr wisst und spürt  wovon ich spreche. Ein lohnenswerter Auftakt!

 
In der Umbauphase war Sängerin Avec bereits dabei und schloss ganz lässig ihre Gitarre an und bereitete ein kleines Deckchen aus, an der Stelle, wo sie ihren Auftritt über stehen sollte. Ob dies ein Ritual war kann ich nicht sagen, aber irgendwie wirkte es süß und ein wenig so wie "es sich gemütlich machen". Kein Plan wie das funktioniert hat, aber von den ersten Zeilen an hatte mich ihre Musik gepackt, wie sie es bereits vorher und bis heute konnte. Wovor ich "Angst" hatte war ihr neues Album, denn wenn neue Musik ansteht kann dies auch eine Enttäuschung darstellen, völlig vom bisherigen Stil abweichen oder mir einfach nicht zusagen. Die neuen Lieder hörte ich also an diesem Tag zum ersten Mal. Das meine Werk "Heaven / Hell" hingegen ist aber mindestens genau so schön und innig wie ihr Erstling. Auch diese CD gibt ein ausgezeichnetes musikalisches Bild der jungen Künstlerin wieder!

So waren Song wie "Love" oder insbesondere die Nummer "Under water", die sofort hängen blieben. Selbstverständlich durfte mit "Granny" ihr bekanntester Titel nicht fehlen. Alleine ihre Stimme und ihr Gitarrenspiel bildeten derart eine solche Harmonie, dass sie ein wohliges Gefühl hinterließen. Das kam auch bei dem Song "NFYT" rüber, der in voller Länge "Never forgiving you this" bedeutet. Ebenso war es bei dem von mir, fast in der Dunkelheit, mitgefilmten Alone.
Der gesamte Auftritt war im Grunde schlicht und völlig ohne Schnick Schnack. Es war Musik pur und innig von einer ruhigen und sympathischen Künstlerin.

Am Ende habe ich sowohl ihr neues Album, als auch die EP der Vorband gekauft. Dieses Konzert war weit mehr wert als der Eintritt gekostet hat, hat mir aber soviel gegeben, dass es absolut zu den wundervollsten Konzerten des Jahres gehört.


Montag, 22. Oktober 2018

Cosby - Lux Hannover

Was an diesem Abend als erstes auffiel war eher negativ. Denn im Lux lief unpassende Musik über die Boxen, die wohl eher an den Ballermann oder eine Almhütte gehörte.

Das wurde glücklicherweise bereits durch den Voract besser. Ja, und nun zeigte sich bereits, dass wenn man ein zweites Konzert einer Tour besucht, vieles bereits gesehen und gehört hatte. Cosby hatte ich bereits im Frühjahr in Nürnberg live erlebt und so auch den Support Malik Harris gesehen. Ja, auch der Singer-Songwriter von der Insel der Männer mit Gitarre oder genauer gesagt wie Cosby selbst  München gehört aber zu der Gruppe der soliden Musiker, die man sich durchaus mal anhören kann. Der Gag, dass er "Hit me Baby one more  time" von Britney Spears sang kam gut an, ich kannte die Nummer so allerdings schon.



Dann kam Cosby mit dem typischen Indie- und Syntiepop den ich echt liebe! Vielleicht erinnert der Sound ein wenig an die 80er gemixt mit modernen Klängen, oder es sind einfach Cosbys Melodien, die so "nice" ins Ohr gehen. Sie spielten viele Hits ihres ersten Albus, darunter "We kiss" oder "As fats as we can" sowie das aus der Werbung bekannt "Bone an bane" Beim Song "Milestone" wurde es etwas ruhiger und Sängerin Marie, die ansonsten ein ziemliches Energiebündel ist, setzte sich ans Keyboard. Sitzen ist das Stichwort, denn nun kam es zu einer Änderung gegenüber dem Gig in Nürnberg, denn neben der Sängerin sollte sich für eine ebenfalls ruhige Nummer das Publikum setzen. Für meine Beine eher eine Qual war es doch musikalisch ein schöner Moment! Danach ging es musikalisch lauter weiter und auch die gut gemachte Lichtshow mit dem unübersehbaren COSBY-Schriftzeug leuchtete wieder.









Den krönenden Abschluss schufen Cobsy be der Zugabe zusammen mit Malik Harris und dem gemeinsamen Song "Dust". Dieses Lied könntet und solltet ihr euch mal anhören, nicht mein Werk, aber hier ist das offizielle Video von DUST. Zum Ende habe ich noch einen "Turnbeutel" erworben und alle Bandmitglieder haben darauf unterschrieben.






Sonntag, 21. Oktober 2018

Aurora - Docks Hamburg

Die Erinnerungen an den negativen Vortag im Kopf ging es am Sonntag zunächst in Sachen Bildung weiter. Ich besuchte das Museum für Hamburger Stadtgeschichte, sehr empfehlens- und sehenswert!

Später am Tag war ich denn nicht, wie einige Bekannte bereit, mich stundenlang in die Schlange vor den Docks zu stellen um möglichst weit vorne stehen zu können. Eine Dreiviertelstunde wartete ich dennoch und stand in der vorgenannten Schlange schon um einiges weiter hinten. Auf der Reeperbahn konnte man immerhin währenddessen die Leute beobachten, aber  was bitte haben wartende Menschen früher ohne Handy gemacht? Pünktlich um 19 hundert startete der Einlass. Ganz vorne und in der Mittag konnte ich schnell vergessen. Aber vorne stand ich dennoch, nämlich rechts vor der Bühne, leicht erhoben und daher mit perfektem Blick! Einen solch guten Platz hatte ich auf einem großen Konzert selten.

Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass es einen Voract gibt, aber dann kam der Keyborder Askjell begleitet von zwei weiteren Musikern am Schlagzeug und der Gitarre. Einen reinen instrumentalen Act völlig ohne Gesang habe ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen, klang aber recht harmonisch. Auf jeden Fall besser als der obligatorische "Mann mit Gitarre". Hat mir sogar gut gefallen, passte für mich nur nicht so optimal zum Hauptact.

Dann kam die sie, die kleine Powerfrau aus Norwegen! Wer Aurora auch einmal live sehen durfte weiß, was ich dann erleben durfte. Wenn der Satz "Kleine Frau, ganz groß" noch nicht erfunden worden wäre hätte man ihn für Aurora erschaffen. Die Stimmung im Publikum war überwältigend und so auch der Empfang für sie und der Applaus, sowas überschwängliches hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht erlebt und sie erwähnte das ebenfalls. Zugegeben, mit dem Image der niedlichen, nördlichen Kriegerin spielt sie. Aber das spielt sie mehr als genial! Und vor allem ist sie authentisch dabei. Am Anfang bekam sie zahlreiche Präsente wie Blumen und Bilder, schon erstaunlich was die Leute so alles auf ein Konzert mitbringen. Einen Einblick davon und einem der ersten Lieder findet ihr in diesem LINK. Lustig zu erwähnen ist auch, dass sie während ihres Auftritts zunächst Schuhe und später die Socken auszog um barfuß über die Bühne zu tanzen.

Sie und ihre Band harmonieren blind sowohl bei Liedern, die viel Kraft versprühen, als auch bei berührenden und innigen Balladen. So auch als sie sich selbst ans Keyboard setzte und zumindest mich sehr damit überraschte. Eine Sache konnte sie allerdings absolut nicht! Nämlich mal durchatmen und stillstehen, da habe selbst ich mich nicht getraut zur Bar zu gehen, da ich immer die Befürchtung hatte etwas von dieser  charmant-spritzigen Show zu verpassen. Die neuen Lieder wie "Queedom" begeistern mich genau so wie die bereits bekannten Nummern. Bei "Running with the Wolves" als Zugabe sang das ganz Docks überschwänglich mit.


Bei größeren Konzerten, die über dreißig Euro kosten bin ich mittlerweile etwas skeptisch, aber Aurora habe ich zum dritten Mal live erlebt und es wird jeden Mal besser! Eine grandiose Künstlerin, die ich jedem ans Herz legen kann!












Samstag, 20. Oktober 2018

The Courettes - Pooca Bar Hamburg

Der Tag begann stressig mit Zugproblemen zwischen Osnabrück und Hamburg und war wohl ein Vorbote für den restlichen Tag!

Ziemlich erwartungsvoll ging es in die kleine Pooca Bar wo ich bereits SHEL und My Baby im Rahmen des RBF gesehen hatte und für Belako aus Spanien extra angereist war. Sprich gleich drei Acts, die ich immer wieder gerne sehe und höre. Zudem war die Stimmung in dem Laden immer entspannt, locker und ausgelassen.

An diesem Tag sollte jedoch Alles anders sein! Zunächst war es schon bei noch wenigen Besuchern
ziemlich verraucht und das steigert sich im Laufe des Abend noch ins Ekelhafte. Es wurde noch ziemlich voll und mir waren zu viele Leute vor Ort, die sich auch im Cafe Glocksee in Hannover wohl fühlen würden: laut, dreckig und sich ohne Respekt und Rücksicht durch das Publikum drängeln. OK...mit viel Astra lässt sich viel ertragen und dann ging der Auftritt auch endlich los.

Eröffnet wurde musikalisch von der Rockband "The cave riot" die eigentlich ganz in Ordnung war.  Sprich konnte man hören, aber zu dem Zeitpunkt wusste ich ja nicht, dass mir  der Hauptact nicht gefällt! Und wieso bloß? Nun, "The Courettes" waren auf dem RBF ebenfalls schon zwei Mal auf meiner Vielleichtliste, aber ich war nie dort. Von Beginn an hat mir der Auftritt des Duos, welches zu gleichen Teilen aus Dänemark und Brasilien stammt, nicht gefallen. Es plätscherte jeder Song so eher dahin und die Stimme der Sängerin kam durch das so eingestellte Mikro zu blechernd rüber. Die bereist beschriebene Atmosphäre trug den Rest dazu bei, dass ich mich noch vor der Zugabe auf den Rückweg zum Hotel machte. Eines der schlechtesten Konzerte, die ich je besucht habe!

Freitag, 19. Oktober 2018

Marie Bothmer, Antje Schomaker und Lotte - Rosenhof Osnabrück


Zunächst vorab: Die Location hat mir echt gut gefallen, denn Leute die rein und raus wollen rennen den Leuten, die nur zur Toilette wollen nicht über den Weg. Zudem gab es zwei große Barbereiche die ebenfalls den Ein-/Ausgang nicht beeinträchtigten. Nach dem Einlass gab es gleich einen Sekt aufs Haus, als kleine Entschädigung, da anstatt Marie eigentlich Lea sogar als Hauptact auf dem Zettel stand. Leider hatte Lea allerdings krankheitsbedingt absagen müssen. Was mir außerdem gleich positiv auffiel war, dass die Zuschauer in drei Ebenen stehen und somit hinten besser sehen konnten! Außerdem sollte der ganze Abend aus durchweg aus deutschsprachigen Liedern bestehen.


Nicht gerade leicht war es für Marie Bothmer als "Ersatz für Lea" auftreten zu müssen. Für Marie war es eher ein auftreten zu KÖNNEN und während sie bei dem ersten Lieder noch Pluspunkte sammeln musste hatte sie nach 4-5 Songs das Publikum für sich gewinnen können. Ihre Lieder handelten zu 90 Prozent um Liebe und Beziehungen und daraus machte sie auch keinen Hehl. Eins ihrer Lieder, dass könnt ihr hier hören: Marie Bothmer mit Gewinner.  So gerne ich auch Lea wiedergesehen hätte, insbesondere nach ihrem Auftritt beim Reeperbahn Festival, so tat es dem Abend kein Abbruch das stattdessen Marie aufgetreten ist.  Allerdings hatten tatsächlich einige die Möglichkeit wahrgenommen und ihre Karte zurückgegeben. 

Nach kurzer Umbauphase stand mit Antje Schomaker die Künstlerin auf der Bühne, die ich 2018 bereits zwei mal gesehen habe. Von allen drei Künstlerinnen an diesem Tag war Antje für mich persönlich meine Lieblingssängerin. So auch an diesem Abend wo sie viele Lieder ihre Album "Von Helden und Haluken" sang, so unter anderem auch meinen Liebling "Glanz und Gloria". Im Vergleich zur Newcomerin Marie war nicht nur Antje sondern auch das Publikum textsicherer. Auch für mich war denn was frisches Neues dabei, als Antje einen nagelneuen Song performte. Reinschnuppern könnt ihr hier den Titel Auf beiden Augen Herbst .
In einer viel zu langen Umbauphase haben es die Bühnentechniker nicht auf die Reihe bekommen den "LOTTE"-Schriftzug gerade aufzuhängen. Für den größten Teil des Publikums kam jetzt mit der Künstlerin aus Ravensburg das Highlight. So waren es Lieder wie "Pauken" und selbstverständlich ihre bekannteste Nummer "Auf beiden Beinen" welche die überwiegend jungen Besucher mitrissen. Lotte ist auf der Bühne eine kleine Rampensau und voller Energie, da kam der Spaß an der Musik richtig gut rüber!
Als Zugabe taten sich alle drei Ladies nochmals zusammen und was sangen sie? Einen Song von Lea, sehr passend und ein krönender Abschluss! Noch mehr war ich erstaunt, als ich den Rosenhof wieder verlies und es tatsächlich bereits halb zwölf war!









Mittwoch, 10. Oktober 2018

Laurel - Häkken Hamburg

Eine Entdeckung aus England führte mich an diesem Tag nochmals in die Hansestadt. Die blonde Sängerin aus Southampton wurde mir von bekannten ebenfalls Musikbegeisterten aus Berlin empfohlen.

Halleluja! Endlich mal nicht nur die ein-Mann-Kapelle als Support sondern diesmal ein Pärchen. Und siehe da - es machte gleich einen qualitativen Unterschied. Marla aus Heidelberg und David aus dem kanadischen Toronto bildeten das Duo Marla & David Celia. Etwas Countrymusik und viel Folk, dass war die stimmige Mischung der beiden. Die Ansagen macht sie wechselnd auf deutsch und englisch. Hat mir auf Anhieb gut gefallen - schaut und hört doch mal rein  Marla & David Celia mit "Carry it on".




Anschließend kam Laurel in einem Hauch von britischen Schulmädchenoutfit und zeigte deutlich, warum sie als aufstrebender Stern am englischen Pop-Himmel gehandelt wird. Sie schafft es manchmal eine recht tiefe Stimme an den Tag zu legen, was einen schönen Sound schuf, wie bei meinem Lieblingslied von ihr "Adored". Diese Nummer kommt auch etwas rockiger und alternativer rüber, wie große Teile ihres gesamten Debut-Albums. Während ihres Auftrittes bringt sie schlagfertige Sprüche und ist unkompliziert drauf. Für das recht kleine und sehr gut gefüllte Häkken war der Sound echt gut. Ob mit oder ohne Band, in der auch die mir ebenfalls bekannte Polly Money an Gitarre und Backgroundgesang mitwirkte, war es ein toller Gig! Auch Lieder die sie ganz alleine mit Gitarre sang hinterließen einen bleibenden Eindruck, besonders in Erinnerung ist mir da "San Francisco" geblieben.



Am Merchstand habe ich die Alben von Vorgruppe und Hauptact gekauft, was nun wirklich echt selten vorkommt. Und im Gespräch mit Laurel habe ich gemerkt, wie beschränkt mein Englisch doch ist, denn was sie mich gefragt hat weiß ich bis heute nicht - was ich aber weiß ist, dass es ein schöner Konzertabend war!

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Reeperbahn Plus - Spielbudenplatz Hamburg


Tag der deutschen Einheit, Fischbrötchenessen am Dock 10 und anschließend schöne Livemusik! Hier war ein Programm namens "Reeperbahn +" angekündigt ein Kombi aus zahlreichen Künstlern aus dem Hamburger Raum. Ein bisschen "Ladies-Artists-Friends and more" denn es standen über zehn Musiker auf der Bühne auf dem Spielbudenpatz. Dabei sang jeder nur innerhalb einer Viertelstunde drei oder vier Lieder. Eines dieser Lieder war jeweils eine ganz neue Nummer: eine Hymne an den Stadtteil St. Pauli.

Den Anfang machte einer, den ich bis zu diesem Punkt als Gitarristen zahlreicher Acts kannte:
Markus Landsberg mit seiner Band "Markus Landsberg und ein kleines Monster". Dabei standen auch gleich zwei bekannte Gesichter auf der Bühne: Kay von Liza und Kay an der Gitarre und am Keyboard Elin Bell.



Als nächstes kam auch wieder eine Bekannte auf die Bühne und sang Songs auf platt, friesich und hochdeutsch: NORMA! An diesem Tag habe ich sie das zweite live erlebt und es war interessant zu beobachten, wie eine junge Künstlerin so reift und selbstsicherer wird. In einen Song von ihr könnte ihr mal reinschnuppern: NORMA mit "Wir sind hier"






Als dritten Act konnte Norma Vivie Ann ankündigen. Meine Hoffnung unter den wenigen Liedern auch "Julia" von ihr zu hören blieb leider unerfüllt. Aber rein stimmlich sicherlich der beste Act des Tages! Spätestens bei ihr konnte man auch ansehen, dass es ziemlich frisch wurde! Auch hier ist Elin Bell wieder auf der Bühne, diesmal zusammen mit Miu als Backgroundsängerinnen.  


Nun kam ein für mich unbekannter Act: (Sebastian) Falk! Halt, so unbekannt nun wirklich nicht, denn schließlich ist er der Organisator der "Knack den Krebs" Charitykonzerte in Hamburg! Zum ersten Mal habe ich ihn gesehen und er konnte gleich überzeugen. 



Schon wieder ein Musiker, den ich in diesem Jahr bereits zum dritten Mal gesehen habe: Tim Jaacks! Auch an seinem Outfit ließ sich ablesen wie sch… frisch es an diesem Oktobertag war.













Nun kam Elin Bell auf die Bühne, halt Stopp - Nicht Elin Bell, sie trat an diesem Abend erstmal unter ihrem neuen Künstlernamen NYLE auf. Der Musik tat dies aber keinen Abbruch! Besonders an diesem Auftritt war auch der Namenhafte Backgroundchor mit Miu, den Mädels von Poems for Jamiro, Liza und Tim Jaacks. Die neuen  Lieder haben mir gefallen!



Anschließend konnte ich einer Musikerin lauschen, die noch nicht gesehen hatte: Kat Wulff! Die Hamburgerin sang deutsch, so auch bei ihrem Lied für diesem Stadtteil, hier ist Mein Freund St. Pauli von Kat Wulff . Auch wenn alle Künstler voll dabei waren habe ich ihrem Auftritt am meisten Spaß an diesem Abend angemerkt!






Als nächstes stand ein Duo auf dem Spielbudenplatz, dass mir echt am Herzen liegt: Lia und Kay. Insbesondere Liza war quirlig unterwegs wie man sie kennt. Auch sie hatten eine Liebeserklärung an den Stadtteil mit der sündigen Meile im Gepäck, den überwiegend Kay sang:Liza & Kay beim Reeperbahn plus





Nun kam wieder einer meiner Lieblinge: Die Hauptorganisatorin von Ladies-Artists-Friends MIU!  Jetzt wurde es erst Soulig und zu  Abschluss
nochmals Hawaiianisch mit ihrem Lied "Ohana" an der Ukulele.






Ein grandioser Abend der keinen Eintritt gekostet hat endete mit einem Smalltalk mit Liza. Hat sich wirklich gelohnt per Niedersachsenticket in die Hansestadt aufzubrechen. Leider konnte ich den restlichen Acts nicht mehr lauschen, aber eine wirklich schöne Veranstaltung, die auch gut besucht war!