Freitag, 26. Mai 2017

W-Festival 3. Tag: Diverse Acts - Innenstadt Frankfurt

Der dritte und bereits letzte Tag des Festivals und bei mal wieder bestem Wetter ging es auch diesmal umrahmt von Hochhäusern musikalisch zur Kaffeezeit los. Allerdings sollte dieser Freitag durch ein schlechtes Timing oder miserable Planung von mir bzw. eher dem Veranstalter in Erinnerung bleiben. Ach ja, aber was ich gesehen und gehört habe war TOP!

16:00 Uhr - Roßmarkt - Paradisia

Ich muss zugeben, dass ich mich über diese Band, bestehend aus drei jungen Engländerinnen, bereits informiert hatte und somit war meine Erwartung recht hoch. Und sie haben mich nicht enttäuscht, im Gegenteil: Ich war begeistert. Gesang, Keyboard und Harfe der Dreien bildet von Beginn an alles was man für schöne Lieder aus modernem Pop brauchen. Die Songs sind ebenso schön, wie die Drei und zunächst war ein Cover was ganz anders rüberkam als das Original, denn sie hatten eine wohlklingende Ballade aus "Dancing in the dark" von Bruce Springsteen gemacht. Bei dem Lied "Silent Lover" kommt die Harfe sehr gut zur Geltung und ihre aktuelle Single habe ich sogar mitgefilmt: Paradisia mit "Warpaint". Nach dem Halbstündigen Auftritt folgte ich einem Typen, der nach einer CD fragte hinter die Bühne. Und Sängerin Sophie-Rose hat aus dem Auto nur  sage und schreibe eine einzige CD geholt. Auf meine Frage sollte ich den Mädels samt Team vom W-Festival zum Auto folgen, wo ich dann ihr an diesem Tag in Deutschland erst erschienenes Album von allen unterschieben gekauft habe. Auf ihre im Herbst angekündigte Tour hier habe ich sie angesprochen, ob Hannover auf dem Plan steht. Das wussten sie nicht, aber "We love Hannover" haben sie gleich gesagt, denn sie haben ihr Album in Hannover produziert!

17:00 Uhr - Roßmarkt - Romie

Harmonisch ging es gleich weiter mit zwei jungen Damen, die in Frankfurt Heimspiel hatten und dieses Singer-Songwriter Duo nennt sich Romie. Zwei Stimmen, zwei Gitarren und leichter, leicht verträumter Folk-Pop. Nicht zuletzt, weil Paula und Jule barfuß auf der Bühne standen wirkte es wie die passendende Musik an einem entspannten lauen Sommerabend. Ein kleiner Eindruck davon: Romie mit "Maria" live beim W-Festival.  Beim anschließenden EP-Kauf ging es in Gesprächen teilweise darum, ob ihre Musik auch auf Spotify verfügbar sein sollte. So wie ich es verstanden habe wollen die beiden lieber echte, greifbare Musik machen. War ganz interessant und trotz einiger Leute, die ihre EP erwerben wollten, haben sie sich zum signieren viel Zeit genommen. Man merkte, dass sie ein wenig stolz auf ihr "Baby" waren - und das zu recht!



18:00 Uhr - Roßmarkt - Violet Skies

Da war er wieder, der Moment wo ich mich schon auf den Weg machen müsste, aber noch kurz den nächsten Act sehen wollte. Und es hat sich gelohnt, denn ich konnte noch drei Lieder der besten, kraftvollsten Stimme auf dieser Bühne erleben! Um 19:00 Uhr stand Birdy in der alten Oper auf dem Zettel und dabei hätte ich bleiben und auch die EP kaufen wollen. Vielleicht ergibt sich ja nochmal die Chance dazu! Den Namen sollte man sich jedenfalls merken!


19:00 Uhr - Alte Oper - Paradisia und Birdy

Ich war etwas verärgert, denn schließlich hatte ich mich schnell bereits nach wenigen Songs von  Violet Skies auf den Weg gemacht und dennoch den Start von Paradisia, diesmal auf der großen Bühne verpasst! Klar, irgendwann im Laufe des Nachmittages hatte das W-Festival dies über Facebook angekündigt, aber der Beginn musste schon um 18:30 Uhr sein. So habe ich dort nur noch zwei Lieder erlebt und war vorher in dem Bewusstsein locker pünktlich zu erscheinen. Aber sei es drum, schließlich konnte ich hinterher noch Fotos mit Sängerin Sophie-Rose und der Keyboarderin Kristy ergattern! Und die beiden waren echt locker drauf in der Lobby der Oper.



Nach meinem Geburtstag in Dublin und ihrem Auftritt im Capitol Hannover im Oktober des letzten Jahres war es mittlerweile das dritte Mal, dass es hieß "Birdy live". Um es vorweg zunehmen: Dublin war rückblickend noch immer am besten. Natürlich ist ihre Musik und der Auftritt absolut top, aber immer abgeklärt. Ok, "Skinny Love" hat mir wieder Gänsehaut verursacht, einfach ein Song der unter die Haut geht. Den überwiegenden Teil des Konzertes sitzt Birdy am Klavier, dort scheint sie sich auch am wohlsten zu fühlen. Hochumjubelt sind fast alle ihre Lieder, aber "People help the People" sowie "Wings" sind natürlich weitere Highlights. Immer diese Lieder, bei denen es völlig auf Klavier und Stimme ankommt sind ihre große Stärke! "keeping your  head up" sorgt ebenso für Stimmung wie "Words as weapons" (Mein Lied des Abends!) und etwas zum mitschunkeln. Die Oper war so gut wie voll und insbesondere das eher jüngere Publikum im Stehplatzbereich schrie Birdy immer wieder von Song zu Song! Wer Birdy live erleben kann: Hin da, eine etwas unscheinbare, unnahbare, aber grandiose junge Künstlerin!


22:00 Uhr - Gibson - Blues Pills

Tja, diese Band hatte mit der Sängerin Imany die Location (Alte Oper) getauscht. Was ich jedoch nicht wusste und mir einfach nicht klar war: Auch die Uhrzeit! Als ich nach Birdy um 21:35 Uhr dort aufschlug war das Konzert schon auf dem Höhepunkt, zwei Lieder und die Zugabe konnte ich noch erleben. Die zottelige Band fiel durch ihren 70er Jahre Stil auf, die Musik hingegen mag ich bei dem kurzen Eindruck aber weniger bewerten - Birdy war da schon die richtige Entscheidung!

Fazit: Von der Location ist mir St. Peter am liebsten , einfach echter und hat eine schöne Größe für die Acts mittlerer Bekanntheit. Die Außenbühne war eine tolle Ergänzung und man ist auf Tuchfühlung mit den Newcomern. Die Planung, insbesondere am letzten Tag, war einfach Festivalunwürdig. Die Acts waren am Abend echt hochkarätig, die Begeisterung über schöne neue Musik und junge Künstlerinnen fielen aber auf den Nachmittag. Sofern nicht absolute "Must Have"-Acts auf dem Plan stehen werde ich im kommenden Jahr nach einer Alternative für das W-Festival suchen.



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