Sonntag, 19. März 2017

July Talk - Lux Hannover



Zwei Mal kam ich schon in den Genuss die kanadische Band July Talk live beim Reeperbahn Festival zu sehen und es war beide Male genial. Die Erwartungen an diesen Abend waren also besonders hoch.

Das Lux füllte sich echt anständig, quasi Platz drei hinter Spitzenreiter Poets of the Fall und Lea, die hier ein Heimspiel genoss. Als Vorband bekamen wir mit "Mozes and the Firstborn" eine Band aus den Niederlanden vorgesetzt. Bei solch einem Namen konnte man alles und nix erwarten. Die Musik erinnerte mich ganz klar an den Abend eines Abschlussfestes einer Highschool in einem Amerikanischen Teeniefilm. Aber das soll gar nicht negativ klingen, denn die leicht punkig-rockige Musik der Jungs machte wirklich gute Laune. Dieser erste Eindruck blieb den gesamten Auftritt über und auch wenn für mich der Name der Band nicht klar wurde, doch definitiv eine der besseren Sorte von Vorbands!


July Talk, wer sind eigentlich July Talk? Das Kern- und Herzstück dieser Band ist ganz klar das Sänger/Sängerinnenpaarchen. Auf der einen Seite die dunkle, rauhe, leicht versoffene Stimme von Peter Dreimanis. Auf der anderen Seite findet man die fröhlich-quirlige, manchmal leicht überdrehte eher hohe Stimme von Leah Fay. Hinzu kommt der Sound der stimmig und rockig ist, meiner Meinung nach echt gut ins Ohr geht und dabei extrem modern ist. Diesen Sound liebe ich und er bestätigt sich an diesem abend auch wieder meinen Hamburger Eindruck!

Was meinen Geschmack angeht ist es eine perfekte Mischung aus alten und neuen Song, vom ersten Album und dem neuen Werk. Bei sogar drei Liedern kam Leah ins Publikum und hatte auch sonst keine Berührungsängste. Das passt einfach zum Lux, denn man ist nah dran und Mittendrin statt nur dabei. Froh war ich über Lieder des ersten Albums denn mit "Guns and Ammununtion" sowie "Gentleman" und dem erst später an diesem Abend präsentierten "The Garden" - waren wirklich einige der besten Stücke aus dem Erstlingswerk sind. Aber auch die Songs des neuen Albums gefielen mir auf Anhieb. Neben dem mir bereits bekannten "Push and Pull" war es "Picturing love" was mir am besten gefiel, hat auch viel Power! Die beiden Hauptakteure  sind spielerisch lassiv und man merkt mehr als deutlich, dass nicht nur ein Programm runtergespult wird sondern eine kleine Show dargeboten wird. An der leicht lassiven Art und dem gebrochenen Andeutungen in deutscher Sprache von Leah ala "Heiße Scheiße" kann man einfach nur Spaß haben! Kurzum: Ich liebe diese kanadische Band und nach drei maligem Liveerlebnis und wurde ich erneut in meiner Meinung bestätigt! Ein Mix auch Rockiger Musik, mit Spaß und Entertainment - da bist du m´bei July Talk genau richtig!

Samstag, 11. März 2017

Maxine Kazis - Lux Hannover

Das erste Mal im Jahr 2017 in meinem Wohnzimmer, dem Lux. Und ich war doch etwas überrascht, dass leider nur recht wenig Leute im Publikum waren um diese Newcomerin aus der Schweiz zu erleben. Diese Sängerin ist quasi das Projekt von Peter Plate, dem männlichen Teil der Band Rosenstolz. Ohne Vorband ging es los...



...Maxine und ihre Band kamen auf die Bühne und von Beginn an hat sie die Leute für sich gewinnen können! Vielleicht ist sie nicht die die beste Sängerin, vielleicht sind ihre Songs (noch) nicht die größten Hits, aber eine unheimliche Ausstrahlung und ein unschlagbares Lächeln zogen nicht nur mich in den Bann. Für meinen Geschmack hat sie auch die richtige Mischung aus Erzählungen und Musik gefunden. "Die Evolution der Maxine Kazis" heißt ihr Debütalbum und wie eine Evolution sind auch ihre Lieder: Mal frische junge Nummern, die zum mittanzen anregen wie ihr "Zug nach Berlin" oder "Hinfallen aufstehen weitertanzen" bis hin zu den ruhigen und reiferen Nummern wie "Abgrund" oder meinen Glückstreffer beim filmen: Mazine Kazis mit "Ruine". Der Part zu Beginn dieses Liedes hat für mich doch stark von Falco, dieses Typische Sprechen wie in einer Nachrichtensendung, was man auch bei "Jeanny" wiederfindet. Größtenteil bewegt sie sich auf dem Gebiet des deutschsprachigen Elektropops und das nimmt man ihr auch ab, denn man merkt ihr den Spaß an live auftrten zu dürfen.













Mit dem Lied "Ex" kann ich wenig anfangen, ihre "U3" nimmt mich mit in der U-bahn und erinnert mich doch stark an ihre Wahlheimat Berlin. "Tanz für mich allein" hätte im positiven Sinne auch von Frida Gold stammen können. Als Zugabe gab es noch ein Highlight, denn die ruhige Nummer "Espenlaub" sang sie nur mit Keyboardbegleitung. Das war echt klasse und ich sagte es etwas lauter "Wow richtig schön!". Als sie die Bühne verlies sagte sie daraufhin mir zugewandt "Danke!". Sieben solcher Nummern der zweiten CD als Akustiknummern findet man auch auf der Deluxe-Doppel-CD ihres Albums, mit diesem Zusatz sehr zu empfehlen! Im Nachgang hat sie sich viel Zeit genommen und war dem Publikum sehr verbunden und dankbar. Und auch ich war dankbar für einen tollen Abend und ein schönes gemeinsames Foto!

Freitag, 3. März 2017

Serafyn - Admiralspalast Berlin

Die Location war von außen betrachtet echt schön über einen typischen Berliner Hinterhof mitten in der City in der Friedrichstraße erreichbar. Mit dem Wissen, dass dieses Konzert bestuhlt war, hatten wir eine pünktliche Ankunft geplant und mussten dennoch locker über eine halbe Stunde auf den Einlass warten. Im Foyer 101 des Admiralspalastes im dritten Stockwerk kam mir der Veranstaltungsort etwas trister vor und erinnerte doch eher an einen kleinen Theatersaal. Für die Plätze in der Mitte der ersten Reihe hat sich das lange Warten auf den Einlass denn doch noch gelohnt! Gefüllt war dieser Saal höchstens zu 3/4 und irgendwie muss ich sagen, dass dennoch den Abend über kaum richtig gute Stimmung aufkam. Schade, denn ich schätze das Berliner Publikum!

Klar, die Musik reißt einen nicht von den Sitzen, dass habe ich auch keineswegs erwartet. Auch der Voract passte in dieses musikalische Bild, denn die ebenfalls aus der Schweiz kommende Sängerin Ursina war einfühlsam ruhig. Ihr Auftreten war mir für jemanden, der als Opening-Act argirrt einfach zu zurückhalten. Sie hat sich nicht vorgestellt und auch sehr wenig erzählt. Interessiert hätte mich unter anderem in welcher Sprache sie zwei Songs gesungen hat, die ich nicht einordnen konnte. Im Gespräch hinterher habe ich erfahren, dass es sich dabei um eine dem Latein ähnliche Sprache handelt, die nur in der Schweiz gesprochen wird. Aber um zum positiven Teil der Medaille zu kommen: Ihre sanfte Musik war von Beginn an mein Ding. Es war wieder dieses innige gleichmäßige was mich auf Anhieb überzeugt hat. Und ja, Frauen mit dunklen, langen Haaren haben eh ein Stein im Brett bei mir. Hier ist Ursina mit dem Title ihres gleichnamigen Albums "You have my heart".



Es ist schon nicht schlecht und recht bequem in der Umbaupause locker flockig zur Bar gehen zu können und bei der Rückkehr seinen vorzüglichen Platz zu behalten. Als Serafyn die Bühne betraten wusste ich schon beim ersten Lied, ihrer aktuellen Single "Good Thing" was ich an dieser Band so schätze: Man taucht sofort in ihre Musik und die Klänge der zwei Cellos ab. Die Jungs am Schlagzeug und am Bass geraten optisch in den Hintergrund, jedoch nicht musikalisch. Mich überzeugt und packt diese Mischung aus der authentischen Musik und dem Gesang, der ab und an eintönig rüberkommt, aber krass innig ist und als ich da so saß wollte ich manchmal meine Augen schließen und den schönen Liedern lauschen. Viele Lieder waren an diesem Abend auch neu für mich, da das Album Foam erst vor Kurzem erschienen ist. So wartete ich auf zwei Song: "Blue for a while" (leider vergebens)
 und auf das schöne "The netherlands", welches mit einem kräftigen Intro eingeläutet wird. Am Ende folge so ein magischer Moment als sich die drei Mädels zum Akustiksong auf die Kante der Bühne direkt vor uns setzen. Ich war zu perplex um dabei meine Kamera zu zücken, aber der Moment war einmalig. Das gesamt Konzert war total schön, hätte aber mehr Gäste und Publikumszuspruch verdient gehabt.

Donnerstag, 2. März 2017

Bleu Roi - Feinkost Lampe Hannover

Nach langer Zeit ging es mal wieder in Hannover zu dem versteckten Geheimtipp in Sachen Musik: Die Feinkost Lampe in Linden. Hier waren bisher ausnahmslos alle Konzerte etwas besonderes und diese Serie sollte sich auch an diesem Tag vorsetzen.






Mein Geburtstagsact war diesmal Bleu Roi aus der Schweiz und dieser Act setzte damit eine Reihe von Konzerten zu meinem Geburtstag nach Femme Schmidt und Ida Gard fort. Die heutige Band bestand aus zwei Schwestern, denn neben der blonden Sängerin Jennifer stand ihre genauso schöne Schwester Imogen am Keyboard und die beiden wurden an Gitarre und Schlagzeug ebenfalls von einem
Brüderpaar begleitet. Bei einem Bierchen und einem Sitzplatz fiel das Warten auf eben diese Band leicht und wir sollten es nicht bereuen. Eine Vorband gab es nicht und wurde vom feinfühligen Publikum auch nicht vermisst. Neben Songs aus der EP "Treasures" gab es Lieder vom Album "Of inner cities" zu hören von denen mir "Skyscrapers", ein Song der an ihre Zeit bei ihrer Großmutter in New York erinnert und "Cathedral" im Ohr. Besonders  schön, gerade wegen dem starken
Keyboardeinfluss fand die ich die mitgefilmte Nummer Fragments! Irgendwie ist es ja bei fast jedem Lied, dass diesen Namen trägt, aber "Home" war ebenfalls ein schönes Stück und wurde sogar nochmals als zweite zusätzliche Zusage gespielt. Das die Band noch nicht oft auf Tour war merkt man, jedoch nicht an der guten Musik, sondern daran wie dankbar und fröhlich sie sind während sie zu schätzen wissen das Leute wegen Ihnen dort sind. Sie waren begeistert von der schnuckeligen Feinkost Lampe und so entstand ziemlich schnell eine Herzenswärme zwischen den zahlreichen Besuchern und der Band. Diese Harmonie war bis zum Ende des Auftritts und darüber hinaus spürbar. Das ich diesen Act beim Reeperbahn Festival 2016 ausgelassen hatte, kann ich mir im nachhinein nicht erklären, denn es war alles stimmig. Am Merchstand erwarb ich EP und Album mit allen Unterschriften und der freundliche Typ dort war erstaunt über meine Kenntnis an Hamburger Liveclubs...woher das Wissen wohl kommt ;-)

Schließen möchte ich mit einem unheimlich passenden Zitat der Internetseite laut.de über diese Band: Bleu Roi ist Musik für die Verlorenen und Gefundenen.


Mittwoch, 1. März 2017

Ladies - Artists - Friends - Knust Hamburg

Als ich dieses Musikprojekt entdeckt und gleich in unserer Konzertgruppe geteilt haben, so war die Aussage von Maria " 2359 Engel für Dirk, die mit ihm in seinen Geburtstag feiern wollen.". Und genau so war auch meine Vorfreude, auch wenn es "Nur" neun Sängerinnen waren, sie mich in meinem Hamburger Lieblingsclub erwarteten. Eine Idee, neun Künstlerinnen aus der Hansestadt zusammen auf eine Bühne zu bringen war wie ein Tag Reeperbahnfestival kompakt an einem Abend - einmalig!

 Natürlich pünktlich angekommen im  Knust traf ich Emma Longard am Merchstand schon zu einem ganz kurzen Plausch und begab mich dann, wie sollte es auch anders sein, in die erste Reihe direkt an die Bühne. Zuerst erschienen alle Musikerinnen kurz auf der Bühne und begrüßten die Menge. Für mich ging es anschließend einfach optimal los, denn den Start übernahm Emma Longard mit drei Liedern und Emma sag so wie sie diesen Abend aussah - einfach wunderschön! Eine simple, aber geniale Idee war, dass während eines Auftritts jeweils andere Ladies den Backgroundgesang übernahmen, so wie bei ihrem Song Discoqueen von ihrer EP Elle mit der Unterstützung von Deine Cousine und Miu. Es war tatsächlich schon das vierte Mal, dass ich Emma live erleben durfte!


Als zweite folgte die mir noch unbekannte Debby Smith mit einer schönen poppigen Soulstimme, die bei Ihrer Nummer Debby Smith mit "Labyrinth" gleich von Liza, Takadoon und Sarah Jane begleitet wurde. Eine schöne, kraftvolle Stimme und trotz wahrscheinlich eher weniger Bühnenerfahrung ein tolles und sicheres Auftreten. Eine Newcomerin, die man in jeder Hinsicht im Auge behalten sollte!




Die  dritte im Bunde war die Jazzsängerin Joscheba.  Wirklich beindruckend und eine unheimlich reife, irgendwie mag man sagen gehobene Musik, die sie darbot. Auch ihre Songs waren für mich musikalisches Neuland, aber es hat Spaß gemacht dieses Land zu entdecken. Auch bei ihr, wie zuvor bei Debby und Emma habe ich gedacht: Och, ICH könnte noch so zwei, drei, vier..... Lieder mehr vertragen! ;-)






 Die nächste Sängerin war eine, deren Name mir schon aufgefallen ist, da sie mit Natascha Bell auf der "No Sisters -Tour" war, nämlich ihre Namensvetterin Elin Bell, die aber tatsächlich nicht verwandt sind. Elin Bell sang Songs aus ihrer EP "catch my trace". Sofort aufgefallen ist mir ihre schöne, klare Stimme besonders bei dem Lied "Gravity", welches sie am Keybord spielte. Diese EP wanderte selbstredend anschließend in meine Sammlung. Pssttt Elin Bell ist sicher ein kleiner Geheimtipp, kann aber ruhig weitergesagt werden ;-)

Nun wurde zur Abwechslung mal deutsch gesungen, und wie! Deine Cousine startete erst ganz ruhig
mit einer Ballade, begleitet vom Takadoon am Cello was mich unheimlich überrascht hat und ein starker Kontrast war. Denn anschließend wurde Sie zur punkigen Rampensau, nutzte die ganze Bühne und brachte ordentlich Feuer ins Publikum. Aber was erzähle ich, seht selbst: Deine Cousine mit "Auf sie mit Gebrüll".

 Jetzt kam mit Miu die Organisatorin dieses Abends (Danke dafür!)  auf die Bühne zu ihrem Einzelauftritt. Mius Konzert in Bremen war mein erster Gig in diesem Jahr, ich hätte nicht gedacht das ich die grandiose Soulstimme so schnell wieder live höre. Miu ist immer stilvoll und sehr "ladylike". Im Anschluss über gab sie an....




....Linda von Takadoon, deren Lieder ich nicht sofort zuordnen konnte. Mal wieder ein kleiner Wechsel, denn Linda bezeichnet ihren Sound al „Modern Vocal Jazz“. Ihre Stimme hat irgendwie ein tolle , melodiöse Wärme mitgebracht, schwer zu beschreiben, aber wer Musik liebt weiß was ich meine.







Nach Elin Bell folgte nun die nächste Überraschung: Liza & Kay. Ja Kay, denn hier wurde eine kleine Ausnahme für dieses deutschsprachige Duo gemacht. Noch bevor auch nur ein Wort gesagt wurde oder ein Ton erklang war ich von Lizas ansteckend fröhlicher Art gepackt. Ihre Songs sind Textlich eher leichte Kost und gehen dennoch, oder vielleicht gerade dessen sofort ins Ohr. Die Beiden verbreiten gute Laune, auch wenn das zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr nötig war. Lizas Stimme ist niedlich und süß und der Song "Hallo, Hallo" vom kommenden Album blieb mir noch bis tief in die Nacht im Ohr.


Den Abschluss machte ein Frau, die eine unheimliche Erscheinung auf der Bühne ist und das nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihr Auftreten: Sarajane. Auch bei ihr habe ich nach dem Gerne geschaut, dass mit "high energy Soul" umschrieben ist. Das kann man so stehen lassen! Sarajane singt kräftig, soulig und ihr Sound ist sehr modern was vor allem bei Ihrer Nummer "Moving Up" auffällt.






Mit einer gemeinsamen Coverversion des Destiny´s Child Songs "Independent Women" kamen alle Künstlerinnen wieder auf die Bühne und beendeten einen einmaligen Abend.

Man sagt immer, dass schreit nach einer Wiederholen, ich würde sagen hier brüllt es förmlich danach!