Samstag, 25. Februar 2017

Lisa Mitchell - Musik & Frieden Berlin

Es gibt Künstlerinnen, die sind es mehr als nur wert, dass ich ein Konzert von Ihnen ein zweites Mal besuche. So ist es auch mit der 26 Jährigen Australierin Lisa Mitchell, die sich in einem der 10 besten Clubs Deutschlands angekündigt hatte, nämlich dem Berliner "Musik & Frieden".

Dieses Gütesiegel musste der Laden beweisen und konnte meinen Ansprüchen nicht so ganz genügen. Das Personal war freundlich, die Jackenabgaben über mehrere Ecken, Treppen und Winkeln nach oben verlegt, so dass man nicht viel trinken sollte, wenn man geplant hat, seine Jacke auch wieder abzuholen. Das der kleine Merchstand direkt den Toilettenanlagen gegenüber lag fand ich nicht sehr gelungen, ansonsten war der Club schlicht, schwarz und gefiel mir im oberen Club-Bereich mit Kneipe etwas besser.


Der Support an diesem Abend war trotz eines SängeERS echt überraschend gut. Vom Typ her eher so ein smarter Surflehrer gefielen mir insbesondere die Lieder, die er am Keyboard spielte. Der ebenfalls aus Australien stammende Dean Lewis überzeugte mich vor allem mit seiner Single "Waves" (wie passend zu meiner o.a. Beschreibung). Einige Fans von Dean schienen bereits im Zuschauerraum da zu sein und er hinterlies auch bei allen anderen einen positiven Eindruck. Endlich mal wieder eine guter Voract!

Nach dem üblichen kleinen Umbau kam zunächst die Band auf die Bühne und dann Lisa Mitchell im Rauch und in einer Art weiß-rotem Kimono und etwas kürzeren Haaren unter Jubel hinzu. Sie legt gleich los mit einem gelungenen Mix, der sowohl die Liebhaber ihrer eher alten Stücke (zu denen ich mich zähle) als auch die neuen Fans begeistert. Die größte Rednerin ist sie nicht, dass hatte ich bereits erwartet und auf eine gewisse, schwer zu beschreibende Art und Weise wirkt sie etwas unnahbar und dennoch herzlich und sympathisch. Mit ihrem Schlagzeuger hadert sie ein wenig, als dieser den Beginn gerade ihres wohl bekanntesten Liedes "Neopolitan dreams" zweimal seinen Einsatz in den Sand setzt. Dennoch singen beim Refrain des dritten Versuches alle im Publikum mit. Von den Songs aus dem neusten Album "Warriors" gefiel mit auf Anhieb "Josephine" sehr, denn dieser passt einfach zu ihrer hauchzarten Stimme. Die Kamera zum filmen habe ich jedoch zu einem alten Werk gezückt, hier ist Lisa Mitchell mit "Coin Laundry".  Ihr Auftritt war erstklassig und wieder mal ein Beweis, dass ein Platz in der ersten Reihe einen unheimlich nah ans Geschehen bringt. Als Minuspunkt habe ich aber die Dauer ihrer Bühnenpräsenz angesehen, denn ihr gesamter Auftritt dauerte inklusive der Zugabe gerade mal 58 Minuten. Anschließend war sie aber sofort mitten im Publikum und nahm sich viel Zeit am Merchstand.


Freitag, 24. Februar 2017

Maria Taylor - Faust Hannover

Auf Anregung von Maria von der Herzklangbar zog es mich an diesem Abend ins Mephisto, dem kleinen Club der Faust in Hannover. Ein Grund mag sicherlich sei, dass die Sängerin beim Label Grand Hotel van Cleef unter Vertrag ist, aber das ist lediglich eine Vermutung ;-)

Den Abend eröffnete ein Sänger mit Gitarre. Warum ich seinen Namen nicht mehr kenne und nenne liegt wohl daran, dass er für meinen Geschmack eine Vorband war, die einfach schlecht war und mir lediglich nur an einer Stelle gut gefallen hat: Als es endlich vorbei war!
Da war es eine Wohltat für die Ohren, dass in der Umbauphase wieder die EP von Lilly among Clouds gespielt wurde.

Als die US-Amerikanische Singer-Songwriterin Maria Taylor die Bühne betrat war ich echt erstaunt, denn eine Sängerin Jahrgang 1976 hatte ich mir optisch anders vorgestellt - sie sah toll aus! Und zum Glück gefiel sie mir auch Musikalisch mit einer seichten Mischung aus Pop, Folk und Country mit einem Hauch Rock, der bei einigen Songs insbesondere durch die drei Gitarren von ihr und den Bandmitgliedern zur Geltung kam. Sie sang und spielte souverän und auch der vorhin genannte Voract-Typ gefiel mir am Schlagzeug ganz deutlich besser!



Das Maria auf viel Erfahrung auf und die Musikvon mittlerweile sieben Alben zurückgreifen kann merkt man schnell, aber es wird nie langweilig. Auch ihr Mann und ihr Bruder sind Mitglieder ihrer Band und wissen mit Bass und Gitarre zu überzeugen. Der mitgefilmte Song Leap Year von Maria Taylor
ist eher eine gefühlvolle Ballade, aber auch Stücke waren darunter, die das Publikum wach machten. Diese Mischung sorgte dafür, dass sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt hat. Mein Lieblingssong des Abends war aber "If only"  aus ihrem aktuellen Album „In The Next Life“ und dieses Lied beschreibt ihren Musikstil auch sehr gut.



Freitag, 17. Februar 2017

Phela - Elchkeller Hannover

Am Tag nach dem Gig mit Grossstadtgeflüster sprachen Geldbeutel, Leber und Müdigkeit die selbe Sprache und sagten: Bleib bloß daheim! Aber mit Phela hatte ich sich eine großartige, deutschsprachige Künstlerin angesagt. Ort des Auftritts war der Elchkeller in der Nähe der Uni in Hannover. Da es keine Karten vorab zu kaufen gab schlug ich pünktlich zum Einlass um 19 Uhr dort auf. Zum Glück habe ich vorab Google Maps genutzt, denn sonst würde ich wohl heute noch dort suchen. Das Gebäude war von Außen unscheinbar und nur das Phelaposter im Flur zeigte mir, dass ich richtig war. Mit einigen anderen musste ich dann nur noch 45 Minuten warten, bis sich die Türen zum Einlass öffneten. Anschließend war ich jedoch positiv überrascht, denn es verbarg sich dort ein gemütlicher, großer Kellerraum mit vielen Sitzmöglichkeiten und einer Bühne, die von alten Tischlampen ausgeleuchtet wurde. Keine Ahnung ob ich es hier eigentlich noch erwähnen muss, aber selbstverständlich war mein Sessel in der ersten Reihe!


Recht pünktlich begann das Duo Poems for Jamiro als kurzfristiger Voract. Die Beiden hatten Phela spontan von Lübeck aus begleitet. Die beiden Mädels hatte ich bereits schon einmal im Lux zur Eröffnung von Joco gesehen. An diesem Abend fand ich sie aber deutlich besser! Mag es daran liegen, dass sie zwangsweise auf andere Instrumente ausweichen mussten, oder mag der Grund sein, dass sie auch einige neue Lieder im Gepäck hatten. So ein wenig schiebe ich es auch auf die wohlige Atmosphäre, da der harmonische Gesang gepaart mit dem Klavierspiel sich perfekt ergänzten. Auch eine Nummer zum Mitsingen rundetet diesen Openingact ab.


Nach kurzer Pause kam Phela zusammen mit ihrer kleinen zweiköpfigen Band auf die Bühne. Es kam mir kurz vor und dennoch spielte sie viel. Lag sicher daran, dass es mir so gut gefallen hat! Sie bot eine interessante Mischung ihres Albums Seite 24 und einigen neuen Songs dar und griff in den instrumentalen Phasen immer wieder zur Geige. Von diesen neuen Lieder des bald erscheinenden Albums gefiel mir "Peter Pan" richtig gut, denn Phela singt darin auch von Ronja Räubertöchter! Der Song, den ich neben "Hallo Julia" von Tex bei dem gemeinsamen Auftritt in Nürnberg mit ihr verbinde war "Zurück nach damals". Dieses Lied bot sie in ihrer bayrischen Heimatsprache da, was für Schmunzel und kleiner Lacher sorgte. Ein kleiner Eindruck des Abend vermittelt vielleicht Phela mit "Still". Ein gefühlvolles Lied von ihr, aber hey: Welches Lied von Phela ist das bitte nicht? Als Zugabe gab es ein Lied, dass für Lacher sorgte, da ihr Klavierspieler sich dabei wie angekündigt verspielte, oder um es mit seinen Worten zu sagen "Oh nein, dabei verkacke ich wieder!".
Zum Schluss hat sie ein schon baldige neue Tour angekündigt - ICH freu mich drauf und kann nur sagen: Es war absolut kein Fehler zu Phela zu gehen.

Donnerstag, 16. Februar 2017

Grossstadtgeflüster - Capitol Hannover

Grossstadtgeflüster oder auch kurz GSGF ist musikalisch bestimmt nicht die erste Liga und so bekannt ist die Band auch nicht unbedingt. Umso mehr war ich überrascht, als schon vor Monaten der Auftritt des Berliner Trios vom Musikzentrum ins Capitol verlegt wurde. Eine Vorband gab es an diesem Abend nicht.



 Der Laden war zu gut dreiviertel gefüllt, so dass man sich im hinteren Bereich gut bewegen und auch fix an die Bar gehen konnte. Letzteres habe ich an diesem Abend auch ausgiebig genutzt.
Aber der Reihe nach, denn zu Beginn stand ich noch weiter Vorne bis der Aufruf der Band zum Pogo kam. Das war mein Stichwort, den Gig doch aus der Entfernung zu erleben.

Von Anfang an war ich erstaunt, dass ich doch fast alle Lieder kannte. Was wirklich genial war, war die Stimmung! Den ganzen Abend über wurde mitgesungen, mitgegröllt, getanzt, gesprungen und ruhig sitzen blieb auch im letzten Publikumsdrittel niemand. All die Songs, die sich absolut dazu
geeignen waren dabei und konnte man auf der Setlist wiederfinden: "Sprengstoff", "1000 Tonnen Glück" und auch das ruhigere "Blaues Wunder". Dieses Lied handelt keines Wegs von der Brücke in Dresden, sondern vom besoffen sein. Bei "Konfetti und Yeah" regnete es Konfetti und große Ballons -  vorhersehbar, aber völlig passend! Später schmiss die Band auch noch Leucht-Knickstäbe in die Menge.

Sängerin Jen ist nicht gerade mein "Beuteschema", eher so eine musikalische Pummelfee, jedoch ein totales Engeriebündel und die Größe der Bühne nutzt sie zum springen und tanzen. Der Drummer ist recht unauffällig, während Keyboarder Raphael den auffälligen männlichen Gegenpart darstellt, durch einige Rap- und Sprechgesangspassagen und am Ende durch einen goldenen Umhang.

Der Abend hat einfach extrem viel Spaß gemacht, war total locker und Band sowie Publikum haben Alles gegeben! Vor Allem bei den Liedern "Ich boykottiere dich Realität" und dem Kracher "Fickt-euch-Allee" war kein Halten.