Freitag, 27. Mai 2016

Women Of the world Festival 2016 - Gibson und Alte Oper Frankfurt

Im Gegensatz zu den Vorjahren, ist das Women of the world Festival diesmal etwas kürzer ausgefallen, denn dienstlich stand anderen interesannten Acts wie zum Beispiel Großstadtgeflüster etwas im Weg.
Aber dafür hatte es der Freitag abend in sich. Eigentlich war zunächst "nur" der Auftritt von Garbage eingeplant, doch dann kündigte sich die finnische Sängerin Venior als Voract von Frida Gold an und ich habe den Abend, nur wegen dem Voract, um ein Konzert erweitert.

Kaum in Frankfurt angekommen, machte ich mich auch schon auf ins Gibson direkt auf der Frankfurter Zeil. Ich glaube diese Lage auf der Haupteinkaufsmeile beeinflusst auch die unverschämz hohen Getränkepreise (0,3 Pils = 4,50 €). Die Location ansich wirkt wie ein großer, dunkler  Discokeller mit Bühe. Auf eben dieser Bühne tauchte denn der finnische Rotschopf Venior auf. Ein Outfit in schwarz-weiß, mit Turnschuhen, roten Locken und blauen Lippen - genau so auffällig hatte ich sie  vom Reperbahnfestival in Erinnerung. Musikalisch begleitet wurde sie von einem Keyboarder. Sie hatte nur eine halbe Stunde Zeit sich dem Publikum, dass sicherlich zum größten Teil den Namen "Venior" vorher noch nie gehört hatte, zu präsentieren. Ihre Musik zu beschreiben fällt mir schwer, aber sie mischt Einflüsse aus Pop und etwas Rap und überzeut mich in beiden. Mit ihrer aktuellen Single "Robber", die zum mittanzen und bei "my heart, my heart" auch zum mitsingen anregt kommt der erste mir bekannte Song. Mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen "Na na na" ein weiter. Allerdings kommt diese Nummer besonders beim jüngeren Teil des Publikums gut an.

Während manche um mich immernoch am quatschen sind, horchen plötzlich alle auf,  als Sie beim Hammerlied "White flower" zeigt, wozu ihre Stimme fähig ist. Ein weiteres Lied, dass aufhörchen ließ, habe ich mitgefilmt! Hier ist Venior mit Bad conversation! (Anmerkung des Bloggers: Never ever wieder hochkant filmen).
Beendet hat Venior ihren Auftritt mit dem bekanntesten Song  "Sugar rush" und ich glaube, sie hat durchaus Fans in Frankfurt hinzugewonnen - Mich brauchte sie ja nicht mehr überzeugen!

Nach kurzer Pause ging es denn mit Frida Gold weiter. Die Band hatte ich schon zwei Mal live gesehen und auch der dritte Auftritt konnte mich nicht vom Hocker reißen. Klar, professionell und gut ist das Auftreten von Alina und Co., aber mir gefallen die alten und ersten Lieder ihres Albums "Juwel" immer noch am besten. "Verständlich sein" und natürlich "Wovon sollen wir träumen" reißen das Publikum mit - auch mich beim vierten überteuerten Bier.   Die neuen Lieder, wie etwa "Wir sind zu Hause" kann man gut hören, sind jedoch kein Grund nochmals Frida Gold live sehen zu müssen. "Liebe ist meine Religion" hingegen weiß sofort wieder zu überzeugen, gerade weil das Publikum gut mitgeht und mitsingt. Alina hat aber eine tolle Ausstrahlung auf der Bühne, dass weiß zu überzeugen!

Während der Hauptact auf der Bühne stand bemerkte ich auf einem Sofa im hinteren Bereich Venior, die die Show von dortaus verfolgte. Um ihr in Erinnerung zu rufen, dass ich sie bereits in Hamburg getroffen hatte, hielt ich ihr das gemeinsame Foto auf meinem Handy entgegen. Sie rutschte gleich auf dem Sofa weiter und bat mich neben ihr Platz zu  nehmen. Wir schauten uns die Bilder ihres Auftritts an, die ich ihr anschließend übersandt habe, unterhielten uns noch über Musik und auch das gemeinsame Bild wurde "aufgefrischt".



Nach den letzten Frida Gold Songs machte ich mich auf den Weg zur Alten Oper. Dort ergab sich ein lustiges Bild: Auf der einen Seite Rockfans, auf der anderen Seite die Bediensteten der Oper in ihren klassichen Outfits. Ich kam genau richtig zum Einlass und konnte in der vierten Reihe stehen. Nachteilhaft fand ich, dass man keine Getränke in den Innenraum nehmen durfte. Ohne Vorband startete Garbage und von Beginn an war die Meute dabei. Garbage blicken auf über 20 Jahre Bandgeschichte zurück und ich bin Fan seit dem zweiten Album - natürlich ist aber auch das erste eine Perle!

Der erste Gänsehaut-Effekt tritt ein bei "I think I´m paranoid" dem Song, der mich 1998 zum Garbage-Fan gemacht hat. Denn folgte noch "Special" einer meiner persönlichen Top 100 Songs, das ruhige "The Trick Is to Keep Breathing" und "Push it. Ohne "Only happy when it rains" wäre ich nicht gegangen, "Sex Is Not the Enemy" hat mir noch nie so gut gefallen wie an diesem Abend und ohne "Stupid Girl" vom Erstlingswerk warst du nicht bei Garbage. Sängerin Shirley Manson ist mittlerweile 49 Jahre alt, was man ihr nicht ansieht,  und auch der Rest der Band besteht aus alten Männern. Ich stand direkt beim Gitarristen Duke Erikson, der solche ein Routine und Coolness ausstrahlte .
Man hätte den Auftritte bestimmt noch zwei - drei Stunden länger hinziehen können, denn Garbage blicken auf sechs Studioalben zurück.


Ein wenig gefehlt haben mir mit "Milk" und "You look so fine" die eher ruhigen Nummern, aber so konnte man gut abgehen, mitsingen und springen! Vom neusten Werk gaben sie unter anderem "Even though our love is doomed" zum besten, was denn eher in die ruhige Schiene einzuordnen ist. Hierbei kommt Shirleys Stimme richtig gut zur Geltung! Und am Ende,  als einer der Zugaben gab es dann ein go Baby go go - nämlich "Cherry lips". 

Fazit des Tages: Venior wieder zu erleben hat sich sehr gelohnt, die Atmosphere in der Alten Oper war etwas besonderes und mit Garbage habe ich eine Band live erlebt, die mich fast mein halbes Leben musiklaisch begleitet! 



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