Donnerstag, 22. Dezember 2016

MIA - 60er Jahre Halle der Faust Hannover

Kurz vor Weihnachten nochmal ein Konzert und zudem noch das Letzte des Jahres 2016. Und dieser letzte Auftritt hatte es noch einmal richtig in sich. Es war nicht völlig ausverkauft, aber sicher nah dran. Als Vorband durfte ich die österreicherische Band Please Madame sehen und hören, die sogar schon zehn Minuten zu früh begann. Die Band fand ich zunächst richtig gut, irgendwie funky. Bei den späteren Lieder wusste ich aber nicht so recht wo die Band so musikalisch hin will. Dazu ziemlich passend die Selbstbeschreibung der Band auf Facebook: Genre - Entscheide selbst! Am besten Live! Im Großen und Ganzen war es aber ein gute Band zur Eröffnung des Abends.


Danach kam mit MIA eine tolle Liveband, die so ziemlich Alles im Gepäck hatte: Ein buntes Programm, Kostümwechsel der Sängerin Mietze Katz und eine große Menge an Requisiten, die zum Einsatz kamen. Was mir vorab nicht bewusst war, dass die Konzertbesucher schon vorab das Programm mitbestimmen konnten (Vermutlich online). So kam es das mehrmals einer von zwei Songs, die vorher zur Auswahl standenn gespielt wurde. Das waren jedoch nicht die großen Hits, sondern eher die ein wenig unbekannteren Lieder der Band. Natürlich durften aber auch diese Hits nicht fehlen. Dabei musste ich immer schunkeln, hüpfen und mitsingen - man konnte gar nicht anders! Am Anfang kam schon "Hungriges Herz" und nach dem ersten Kostümwechsel passte einfach "Kapitain".









Wie die Stimmung so war? Schaut doch am besten selbst, hier sind MIA mit "Was es ist".  Den Song "Floss" mag ich einfach persönlich sehr gerne und war froh das er dabei war, wobei des Album "Zirkus" für meinen Geschmack leider etwas zu kurz kam. Aber es ging schon wieder los "Mein Freund" , denn zu dem Lied "Fallschirm" hatte Mietze einen Umhang, der wie ein solcher geformt war um. Beim "Tanz der Moloköle" flogen am Ende die Luftballons und Seifenblasen um die Wette. Ein grandioses Ende und ein toller Konzertabschluss eines schönen Konzertjahres 2016!

Samstag, 10. Dezember 2016

Schmutzki - Club Stereo Nürnberg

Wieder im Keller in Nürnberg und an diesem Abend war es ausverkauft und voll bis auf den letzten Platz. Während die Vorband Hellraisers and Beerdrinkers spielte standen wir noch auf der Treppe zum Jacke abgeben. Von der Band haben wir nicht mehr viel mitbekommen, aber der Sänger machte mit seinen nackten Oberkörper und seinem Neandertaler-Look dem Namen der Band alle Ehre.

Dann kamen die drei Jungs von Schmutzki zum Auftritt ihrer "Spackos forever Tour" auf die Bühne. Und ich muss sagen, dass ich diesmal echt froh war ziemlich weit hinten zu stehen, denn schon nach kurzer Zeit hieß es Pogo, Pogo und nochmals Pogo! Was von Außen noch lustig aussieht ist nicht wirklich mein Fall. Die Musik hingegen ist geil: mitgrölen, hüpfen, ufta ufta ufta tätärä und ein kleiner Kampf auf dem Weg zur Bar. Die Lieder gehen einem schnell vom den Ohren zu den eigenen Lippen, so das man spätesten beim zweiten Refrain mitsingen kann. Dazu kommen noch die Songs, die mir noch beim Reeperbahn Festival bekannt waren. "Hey Haters", "Zeltplatzbaby" und das "Sauflied", was sich im Festzelt echt gut machen würde, waren alle dabei. Und die Bandmitglieder leben dieses Saufmotto auch live total aus, wobei mir der Bassist schon etwas Angst macht!

Gänsehautmoment, als sich der Auftritt dem Ende neigt. Das Lied "Dein Song" ist eine wahre Hymne für Zusammenhalt und Wiederaufstieg, der kraftvoll ist und auch der Text macht Mut und ist perfekt nach 10 Bier mit den Jungs in den Armen zu singen. Für die Zugabe blieben sie gleich auf der Bühne, es war eh kein Durchkommen mehr. Der Abend endete hüpfend mit dem Lied "500 miles" -  gelungen bis zum Schluss.

Zwei Sachen muss ich im nahhinein kritisieren: Die Jackenabgabe, insbesondere im Winter war planlos. Und zweitens fand ich die politischen Aussagen der Band einfach überflüssig.

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Young chinese Dogs - Club Stereo Nürnberg

Im Nürnberger "Kellerclub" dem Club Stereo fand ich es von der Aufteilung recht gut gelungen, so ein typischer schöner Musikclub, der sicher schon einige Auftritte hinter sich hat. Beinahe wäre es mir passiert, dass ich ein alkoholfreies Bier bestellt hätte...zum Glück nur fast, denn die Eröffnung durch "Der Herr Polaris" war auch ein bisschen wie der Polarkreis selbst: eher ruhig, unauffällig und kühl. Da konnte ich ein Helles gut gebrauchen. Trotzt Vorschusslorbeeren konnten mich seine Songs nicht überzeugen und das ging auch den meisten Besuchern so, die sich lieber an der Bar aufhielten. Auch wenn er nur solo war an diesem Abend, so kann ich mir seine Songs auch mit Band nicht wesentlich besser vorstellen.

Dann kam der Auftritt der jungen chinesischen Hunde. Um es gleich vorweg zu nehmen: Viel besser kann man es für meinen Geschmack kaum machen: Ehrliche Musik, eine sympathische Band, bei der man merkt das sich schon länger so zusammen spielt und Songs die einen von Beginn an schlicht und einfach fröhlich stimmen! 




Die folkige Musik läd immer wieder zum mitschunkeln und mitsingen ein, auch wenn ich fast alle Lieder erstmalig höre. Viele Songs klingen gleich, gleich schön! Ein Highlight setzt die Band schon mitten im Auftritt, indem sie sich in linke Bühnenhälfte zurückgezogen hat, dort eine alte Lampe anmachten und so ein kleines Wohnzimmerset innerhalb des Konzertes spielten. Ein kleiner Eindruck mit lustigem Aussetzer gefällig? Bitte schön, hier sind die Young Chinese Dogs mit "Dirty little boys".  Manchmal ist es irgendwie Lagerfeuermusik und dann wieder etwas, dass auch hervorragend in einen gemütlichen Pub passen würde.
Ein kleines Minipiano, so nenne ich es mal, das die niedliche Sängerin Birte zu manchem Liedern spielte verpasste den Songs eine ganz besondere Note und somit ein Alleinstellungsmerkmal.  Zur Sängerin kann ich noch sagen: Frauen, die Bier trinken sind einfach sympathisch! Diese Band kann man sich sicher mehrmals gönnen, ohne das es mal langweilig wird - sehr zu empfehlen!

Samstag, 3. Dezember 2016

Bosse - Life Swiss Hall Hannover

Nach einem kurzen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt am Bahnhof, wo wir noch ein paar Songs von Leefs & Trees lauschen konnten, ging es zur Life Swiss Hall, in der an diesem Tag 5.400 Besucher Platz gefunden haben. Bei diesem Auftritt war freie Platzwahl, aber wir entschieden uns für den Innenraum, da war man einfach näher an der Bierversorgung war.
 
Den Anfang machte eine Sängerin, die ich bisher nicht kannte: Antje Schomaker. Ok, ich bin Vorbands gegenüber ja immer recht kritisch, aber dieser Auftritt und die Musik waren voll nach meinem Geschmack. Eine charmante Sängerin, eine richtige Band und interessante deutschsprachige Texte. Eine Konzerteröffnung, deren Konzert mich schon alleine glücklich machen würde! Klare Texte, toller Sound und irgendwie passte es zum Hauptact Bosse wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Irgendwie liegt ihre Musik und Stimme zwischen Ina Müller, Julie und Nena - das meine ich alles positiv, denn es ist authentisch und die Texte sind greifbar echt. Kurzum ist es eine Eröffnung nach meinem Geschmack und auch im Publikum findet es viel Gehör!

Mittwoch, 30. November 2016

Poets of the fall - Lux Hannover

Das Lux war an diesem Abend rappelvoll und ausverkauft! Fast so gut gefüllt habe ich es bisher erst bei Lea und Skinny Lister erlebt.

 Der erste positive Aspekt war definitiv der Auftritt der Vorband "Flight Brigade" aus London. Schöner, eher leichterer Folk-Rock der gut melodisch ist und sich für meinen Geschmack von Lied zu Lied steigert und mir mehr und mehr gefällt. Eine große Show findet auf der Bühne nicht statt, die Band ist eher etwas unscheinbar, aber was für den Sound ausmacht ist der teilweise schöne zweistimmige Gesang und auch das Geigenspiel. Ja ja, was so ein Instrument so ausmachen kann! So ein bisschen nach dem Motto: Rock meets Klassik. Leider war es nur ein Voract, denn von der Flugbrigade hätte ich gerne noch ein paar Lieder mehr gehört. Hinterher habe ich festgestellt, dass diese Band im Rahmen des RBF 2016 im headcrash war, da kann man mal wieder sehen was dort alles an Bands möglich ist und man dennoch durch das Überangebot verpasst!

Donnerstag, 24. November 2016

Hanna Leess - Feinkost Lampe Hannover

Ein zweites Mal hintereinander in der Feinkost Lampe in Linden und erneut war ich ziemlich überrascht, dass auch dieser Abend so gut besucht war. Zugegeben, dieser Konzertbesuch war nicht langfristig geplant und die Künstlerin kannte ich vorher auch noch nicht so recht. Mit dem diesem Abend habe ich aber gebliebäugelt, seitdem ich über den Namen Hanna Leess das erste Mal in der Newsletter der Feinkost Lampe gestolpert bin.



Der Auftritt begann um 21:15 Uhr etwas verspätet und ohne eine Vorband. Die quirlige, blonde Amerikanerin kam zusammen mit einem Bassisten und einem Drummer auf die kleine Bühne mit dem roten Teppich. Und ja,gleich von Anfang an war irgendwie wieder klar das die Betreiber hier wieder ein gutes Händchen  bewiesen hat. Mit einer Facettenreichen Stimme, die vorallem die Richtungen Jazz und Blues stark bediente überraschte sie viele Gäste. Dies wird besonders deutlich bei ihrer aktuellen Single "My god knows how to cry", aber auch bei der Nummer "Just can´t stay" wovon ihr euch hier überzeugen könnt. Mich hat dieses auf und ab ihrer Stimme, die mal laut mal leise und oft etwas kratzig daherkommt überzeugt. Beschrieben wird ihr Stil mit "experimental folk", ok eine gute Portion Folk steckt mit drin, aber wie bereits beschrieben hat sie Blues und Jazz auf den Stimmbändern.

Optisch hat sie mich etwas an die Sängerin Heather Nova erinnert, in ihrem Auftreten hab ich im Nachhinein ganz eindeutig den Titel ihres Albums wiedererkannt, nämlich "Dirty mouth, sweet heart" - gut gewählt und eine passende Beschreibung von Person und Musik! Der Abend war sehr schön und hat sich gelohnt, jedoch fehlte das gewisse Etwas und war somit nicht ganz ein solches Highlight, wie es bisherige Auftritte im Feinkost-Wohnzimmer waren.


Donnerstag, 27. Oktober 2016

Linda Rum - Feinkost Lampe Hannover

Die Feinkost Lampe ist in Linden nur über einen Hinterhof erreichbar und ein echter Geheimtipp in Sachen "Musikentdecker". Und daher dachte ich, man könne kurz vor dem Beginn, der hier immer frühstens erst um 21 Uhr ist, eintrudeln. Aber an diesem Tag war es schon sehr voll und wie sich später rausstellen sollte: Völlig zu recht! Lustig war, dass ich vorab einen Kollegen getroffe habe, der ebenso überrascht war mich zu sehen,wie umgekehrt. Sein Sohn spielte und sang in der Vorband "Leaves & Trees" und auch diese wußte durch ihren Folkpop schon schnell zu überzeugen. Dieser Voract hat mich echt überzeugt, zum einem weil es eine Musikrichtig ist die ich mag und weil da eine komplette Band war auf der Bühne stand. Die Musik von Fabian Baumert und Co. gefiel mir vom ersten Lied an. Sie spielten viele Songs von denen die meisten auf der EP "Bridges and Borders" zu finden sind. Man war schon hier, wie auch beim ganzen Konzert so nah dran, dass man fast auf der kleinen Bühne stand.
 

Sowohl bei "Leaves & Trees", als auch bei Linda und ihrer Band war eines gleichermaßen schön und zog sich herrlich durch den Abend: Rabea Bollmann und ihr Cello, quasi heimlicher Star des Abends. Was so ein Instrument ausmachen kann!



Linda strahlte sofort Spaß und Lebensfreuede aus und hatte unheimlich viel Power. Sowohl beim Gesang, als auch in den Liedern, in denen sie zur Gitarre griff. Auch hier setzte sich die Popmusik mit starkem Folkeinfluss fort. Linda ist selbst sicher nicht die beste Sängerin, die ich je gesehen habe, aber im Zusammenspiel mit ihren Bandmitgliedern, der psositiven Ausstrahlung und dieser greifbar positiven Stimmung im Raum war es ein herrlicher Abend...und Hallo?...das mal wieder für nur acht Euro und bei einer Getränkeauswahl und Preisen, die mitten in Hannover ihresgleichen suchen.
Am Ende spielte sie als Zugabe eine schöne Akustiknummer und dabei kam die Band von der Bühne noch einen Schritt näher an uns heran. Bevor ich ging kaufte ich mir noch eine EP von Linda. Zunächst war ich ein wenig enttäuscht, da diese nur aus lediglich 4 Songs bestand, beim genaueren Betrachten musste ich aber schmunzeln, denn alle Lieder, die mir so positiv in Erinnerung geblieben sind waren drauf:  Das schon etwas bekannte Seefahrerlied, Vamipres, Old & wise und das von mir aufgezeichnete Mary von Linda Rum.

Auch wenn ich erst nach Mitternacht nach Hause kam, dass war es absolut wert!


Freitag, 21. Oktober 2016

Maria Solheim - Lux Hannover

Vor zirca zwei-drei Jahren war ich ziemlich spontan im Lux in Hannover um eine Sägerin aus Norwegen zu sehen, von der ich vorher nichts gehört habe und wurde sehr postiv überrascht. Mittlerweile nannte ich vor diesem erneuten Auftritt drei ihrer Alben mein Eigen.

Vor Ort war aber zunächst der Kontrast recht lustig, weil nebenan im Capitol eine Heavy Metal Veranstaltung auf dem Plan stand und daneben die doch sehr zarte Stimme von Maria. Es ging pünktlich los und recht unscheinbar waren Maria und ihr Gitarrist, der öfter auch zu anderen Instrumenten griff wenn sie elbst Gitarre spielte, auf der Bühne. Was dann folgte war ein schöner, gefühlvoller Song nach dem anderen. Besonders gefreut hat es mich, dass sie sämtliche Lieder gespielt hat, die ich sehr von ihr mag. So war "Lady of my life" ziemlich zu Beginn dabei, der Song, den sie zur Hochzeit ihrer Schwester geschrieben hat und auch "Too many days" fand seinen Platz auf der Setliste des abends. Wunderschön und meine Erwartungen wurden erfüllt. Gefallen hat mir auch "Ocean needs water", da musste hinterher auch das Album "Will there be spring", auf dem der Track zu finden ist gekauft werden. Neben einer leisen, eher zurückhaltenden, aber sehr charmaten Art herrschte eine greifbar positive Schwingung zwischen ihr und dem Publikum. Sie dankte es den Leuten, die ihr lauschten, mit einen tiefen Kniks nach jedem Lied.


Beim letzten Lied der Zugabe
überlies sie die letzten Stophe ihrem Begleiter und stellte sich mit gesengtem Kopf ins Publikum. Ich bin ja nun nicht gerade bekannt, als Fan von Männerstimmen, aber sein Spiel und der überraschtene, aber sehr passente Gesang waren ein wirklich schöner, gelungener Abschluss! Wie gut der Auftritt ankam, merkte man spätenstens daran, dass die Schlange am Merchstand nicht abebbte und sie ihr aktuelles Album total ausverkaufte. Unheimlich positiv möchte ich noch anmerken, dass dieser Merchstand echt tolle Artikel beinhaltet hat, die das Sammler- und Fanherz höherschlagen ließen: Japan-Editionen und ein Album zusammen mit einer anderen Sägerin und rein norwegischen Liedern. Warum ist letztere nicht gekauft habe, ist mir rückblickend ziemlich unbegreiflich.

Montag, 10. Oktober 2016

Daughter - FZW Dortmund

Schon unzählige Male stieß ich bei TV-Sendungen und im Radio auf sehr angenehme und schöne Musik. Oftmals erwies es sich denn als Lied der Londoner Band Daughter. Nicht die typischen Ohrwürmer oder One Hit Wonder waren es sondern sehr ruhige, tiefgehende Songs. Daher habe ich mich gefreut diese Band mal live zu sehen.
 Zunächst aber gab es eine dreiköpfige Vorband unter Regie des Sängers Dan Croll, der mich optisch irgendwie an Clark Kent alias Superman erinnerte, als Einstimmung. Stimmlich war er sogar sehr gut und durch die musikalische Begleitung durch seine zwei Bandkollegen besser als der klassische Singer-Songwriter, den ich hunderte Male gesehen habe. Die Lieder ansich waren ok, der letzte Song war aber der beste.

Im Nachhinein betrachtet war Dan Croll schon die richtige Wahl als Konzerteröffner für Daughter, denn beide Acts waren eher ruhig, musikalisch ansprechend, aber ohne viel Show. Ok ok, das kann man jetzt jetzt auch negativ auslegen, aber ich will den Auftritt und insbesondere das persönliche Auftreten der Sängerin Elena wirklich nicht schlecht reden. Es was dieses, ja vielleicht in sich musikalisch versunkene und vertiefte, was ich bereits bei Katie Melua und Birdy beobachten konnte. Wer mich kennt, der weiß, dass dies einer Adelung gleich kommt. Gleiches galt im übrigen für die etwas lustlos wirkende Keyboarderin. So richtig kannte ich im Grunde keinen Song und es war kein absolutes Highlight dabei, denn es es war gleichmäßig gut. Wer schöne, anspruchsvolle Musik erwartet hat, der war an diesem Abend genau richtig im Dortmunder FZW.


Sonntag, 9. Oktober 2016

Cosby und MØ - Gloria Köln

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Konzert durch die Vorband, deshalb erwähne ich die Indieband aus Bayern auch erstmalig oben im Title. Ich war positiv überrascht, dass der Schuppen Gloria in Köln völlig ausverkauft war, noch mehr hat es mich aber überrascht, dass ich locker ganz Vorne stehen konnte.

Vorab: Diese Location ist rein für Bar und Musik genommen super, aber für Garderode und Toiletten, sowas schlecht durchdachtes habe ich noch nicht gesehen. Es führte eine Treppe in den Keller, wo zum einen die Garderode und zum anderen die WC´s waren und das bei einer Größe des Capitols. Das hieß zu Beginn und nach dem Konzert lange, sehr lange anstehen und seine sch... Jacke abgeben oder holen zu können, während sich noch Leute für ihre Notdurft durchkämpfen. 

Pünktlich startete Cosby und deren Musik riss mich sofort mit! Woher ich Cosby vorher kannte? Zum einem durch ein Newcomer Festival, welches mal auf dem BR lief und durch ihren Song "Boon and Bane", den ich bereits durch die Werbung kannte. Ihren Auftritt fand ich kraftvoll und Energiegeladen, man merkte der Band den Spaß an, wieder auf einer großen Bühne zu stehen. Besonders sind mir die zweite Single "As fast as you can" aufgrund der Elektroeinflüsse und der Song "We kiss" augefallen. Es ist wirklich sehr selten, aber es war schade, dass die Vorband nicht viel länger spielen durfte. 






Gut kalkuliert ging es eine halbe Stunde später weiter mit der dänischen Sängerin MØ. Von Anfang bis Ende kochte die Masse und das überwiegend junge Publikum hat geschrieen und dafür gesorgt, dass der Stimmungspegel immer ein hohes Level hielt. Ich kannte eigentlich kaum Lieder von MØ, aber auch mich hat diese positive Stimmung und die Sängerin, die nicht tot zu kriegen war, ziemlich geflasht! Sie tanzt, hüpfte und schmiss sich sich über und auf die Bühne, verunsicherte die Sicherheitskräfte, als sie mehrfach in die erste Reihe zum Publikum kam. So war sie einmal auch direckt keinen halben Meter vor mir. Ok, den Preis für die schönste oder bestgekleideste Sängerin bekommt sie nicht, aber bei den Powerfrauen ist sie in der ersten Liga. Bei dem Song, den sie gemeinsam mit Justin Biber aufgenommen hat und ihrem "Final Song" flippte die Halle völlig aus! Während der Show kam viel Lichttechnik zum Einsatz und hinter dem Drummer stand ein Aufbau, der die Buchstaben M und Ø ausleuchten konnte.Das erste Lied der Zugabe war da eher ruhiger und unauffälliger , aber seht und hört hier einfach mal selbst: Mø live in Köln.


Hinterher habe ich noch ein Bierchen getrunken und mich an beide Merchstände durchgekämpft und wollte wieder zurück zum Hotel. Ach ja, da war ja noch was, ich musste runter zu meiner Jacke...
 

Samstag, 8. Oktober 2016

Josi - Zum Stern Hannover

Die kleine, blonde Josi mit den überwiegend traurigen und negativen Texten hat uns damals im Hannoveraner Innenstadt schon begeistert. Also machten wir uns auf in diese altdeutsche Gaststätte in Linden. Dort angekommen waren wir wohl so ziemlich die einzigen, die nicht das Wirtsehepaar kannten oder Josi samt Umfeld persönlich. Dennoch war der Abend recht gut bzw. besser als von mir erwartet besucht. Der Raum war ebenfalls etwas altbacken, aber dennoch dürfte es davon gerne noch mehr geben, vorallem wenn dort musiziert wird.


Die ganze Atmosphere war ziemlich familiär, aber durchaus gemütlich. Josi hatte vier Jungs als ihre Band dabei und spielte so gut wie alle Lieder ihres Albums und auch ein paar Cover. Während ein Cover von der Band Daughter noch ganz gut passte, Paolo Nutini´s "New Shoes" etwas an Lena erinnerte, so passte leider "Junge" von den Ärzten weder zu ihrer Stimme, noch zu ihr persönlich. 
Alle eigenen Lieder sind alle durchweg traurig, negativ behaftet und machmal so tiefgründig, dass man zum nachdenken kommt. Einen sogenannten "Happy Song" sucht man bei Josi vergebens. Soweit ich es in Erinnerung habe, gab es nur einen wirklich neuen Song, schade eigentlich, denn davon hätte sie mehr spielen und die neue Musik besser vermarkten können.

Bei ihren Zugaben zeigte sich leider eine ziemlich unprofessionelle Art, denn zunächst war ihr Drummer schon längst auf der Toilette und denn war gar nicht so klar ob und was gespielt werden sollte. Nun gut, es sei ihr verziehen und irgendwie war es auch lustig und sorgte für einige Lacher. Letztendlich war es ein schöner Abend mit einer jungen Künstlerin. 



Montag, 3. Oktober 2016

Birdy - Capitol Hannover

Es ist schon etwas her, da habe ich die britische Sängerin im irischen Dublin erlebt. Nun, mit ihrem dritten Album stand der nächste Auftritt an. Mit gerade knappen 20 Jahren ist sie mittlerweile ein absoluter Weltstar. Und dementsprechend war das Capitol restlos ausverkauft und das Publikum so alterstechnisch gut gemischt. Immerhin kam ich bis in die 6. Reihe, dann war Schluss. Einen Voract gab es auch- Typ mit Gitarre...muss ich nix mehr zu sagen oder?

Birdy kam samt Band in einem Glitzerkleid auf die Bühne, von dem man jedoch zu wenig sah, da sie die meiste Zeit über hinter dem Klavier saß. Ja, ich möchte fast sagen, sich hinter dem Klavier versteckte. Wer hier großen Star mit großer Show erwartet hatte, der war fehl am Platz. Birdy redet sehr wenig, ist dafür irgendwie aber völlig in ihre Musik vertieft, denn beim kraftvollen Gesang fühlt sie sich wohl und das Vögelchen ist schüchtern, doch absolut authentisch! Ein großer Aufschrei ging durch die Reihen bei "People help the people" und später natürlich bei dem so wunderschönen "Skinny love". Was mir sehr positiv aufgefallen ist, neben der Musik ansich, war der Ton, denn der war in jeder Lage glasklar, großes Lob ans Team des Capitol. Unter die Haut gingen viele Lieder, zum mitschunkeln und summen lud mich dass "Words as weapons" ein, gefolgt vom neuen Lied "Keeping your head up" ein. Mit diesem Lied aus dem Album "Beautiful lies" hatte ich beim allerersten Hören so meine Probleme, aber auch diese schnelle Nummer mag ich mittlerweile von ihr.



Als Zugabe präsentiere sie ein Duett mit dem Sänger vom Anfang, genau mit ...ähm dem!
Mein Fazit ist, dass ich mal wieder eine grandiose Künstlerin gesehen hab, bestimmt eine der besten Stimmen unserer Zeit. Aber sie ist auch so ein bisschen Anti-Star, unnahbar und sich vielleicht üer ihre enorme Wirkungs  gar nicht so bewußt. Das Konzert "damals" in Irland war unvergesslicher, ihre Stimme aber beide Male ein Traum!





Montag, 26. September 2016

Elif - Pavillion Hannover

Zwei Tage nach dem Reeperbahn Festival schon wieder selbst auf Achse, dass war schon nicht ganz einfach, aber überwinden musste ich mich nicht. Schließlich hatte sich Elif angekündigt und auch wenn dies schon lange her ist, seit Popstars mochte ich ihre Stimme. So war ihre "Auf halber Strecke Tour" ein absolutes Muss!

Der kleinere Raum in Pavillion ist eine schöne Location und man kommt gut an die Bühne ran. Auf dieser schlichten Bühne erschienen Elif und ihr musikalischer Begleiter Tim ohne Vorband zum akustischen Auftritt. Es war einfach traumhaft schön vom ersten bis zum letzten Lied. Nicht nur das bekannte "Unter meiner Haut", sondern auch Lieder wie "Ewig" und "Baba" verurschachen bei mir tatsächlich so oft Gänsehaut, dass habe ich noch nicht erlebt! Sie war total natürlich, manchmal lustig und freundlich. Man hat ihr angemerkt, dass sie froh und stolz war, so viele Leute zu sehen, die ihre Musik lieben und hören wollen. Auffällig auf der Bühne ist nur ein Schild mit ihrem Namen, dessen Farbe je nach Lied gewechselt wurde. Es gibt so Elif blaue und rote Lieder. Etwas nervig war nur, dass Tim´s Fußdrumm nicht funktionierte und das Team immer wieder versuchte diesen Fehler zu beheben. Das hat selbst Elif genervt, als sie denn meinte "Seid ihr immer noch mit dem blöden Bass beschäftigt?" Kurz vor Schluss funktionierte es endlich, war aber für ihre Musik nicht nötig.

Ihre Art ist locker, sie erzählt gerne, vor allem von Veränderung im Leben durch Trennung und den damit verbundenen kürzeren Haaren. Dies sei für die Liebe schlecht, für ihren Job als Songwriterin sehr hilfreich. Auch viele neue Songs hat sie im Gepäck und präsentiert so  unter anderem  - dem Leben "High five" geben und auch, was bei mir besonders gefiel "Schwarz, weiß, grau". Dabei sind mir mitmal auch Lieder ihres alten Albums unheimlich postiv aufgefallen, dass waren "Zirkus", aber ganz besonders "Feuer" - hört da mal rein!


Ein Highlight war natürlich noch "200 Tage Sommer", weil da eigentlich alle mitgesungen haben, ich sag nur Gänsehaut pur. Schön und auch vom Text her lustig war ihre Zugabe "Ich weiß nicht zu wem ich gehöre", welches im Original von ihrem Vorbild Marlene Dietrich ist. Mir fehlt ihre "Regenstadt", aber es war ein absolut gelungener Abend der zu Ende ging. Elifs Musik hat eine tiefe Bedeutung für mich und Sie an diesem abend einen ebso tiefen Eindruck hinterlassen.

Samstag, 24. September 2016

Reeperbahn Festival 2016 Tag 4.

Der Samstag war in den beiden vorherigen Jahren eher kurz und heftig. Dieses Mal schien das Angebot viel größer und sehr abwechslungsreich.


14:15 Uhr - N-Joy Reeperbus - Ben Caplan

Nachdem sich unser jüngster Begleiter mit dem Gitarrenkoffer der Folkgruppe vertraut gemacht hat, legt Ben Caplan auch schon los. Was für eine Raiffeisenstimme und so ein Wiedererkennungswert! Nicht nur der zottelige Bart sondern auch die Lieder bleiben in Erinnerung. Ich habe ihn bereits beim Folk in Park in Nürnberg schon mal gesehen und diesmal wurde er noch vo seiner Band begleitet. Auch wenn er selbst aus Kanada stammt, so fühlt man sich schon mittag wie in einen irischen Pub versetzt.

14:45 Uhr - Molotow - Lilly Among Clouds 

Ich weiß nicht, ob ich hier noch was schreiben muss ;-) Lilly trat diesmal mit kleiner Band im Innenhof des Molotow auf. Natürlich, ja selbstverständlich wieder voll mein Ding, aber solo gefällt mir ihre Musik noch viel besser! Und leider fehlte wieder "Remember me".
Ich zitiere hier gerne mal: Lilly ist immer eine Reise wert!



15:40 Uhr - N-Joy Reeperbus - Lina Maly 

Wieder die ganze Reeperbahn zurück, zur hochgehandelten deutschen Newcomerin. Für drei Lieder in deutscher Sprache und einen, von der Plattenfima geschenken Album, was sie signiert hat, hat sich der Weg auf jeden Fall gelohnt. Besonders bei mir hängen geblieben ist ihr Lied "Herzwärts" und selbstverständlich der Song, der sie bekannt gemacht hat "Schön genug". Ein sehr lockeres und natürliches Auftrteten - das Mädel von nebenan.


19:20 Uhr - Große Freiheit 36 - AVEC

Nachdem ich bei der Band Rhonda nicht mehr ins Molotow rein kam und einer längeren Pause beim Schweinske, ging es in der Großen Freiheit mit der österreichischen Musikerin AVEC weiter. Beim ersten reihnhören über die App hat mich ihre Musik sofort angesprochen. Die ersten Lieder haben mir jedoch nicht ganz so gefallen, aber irgendwie wurde ihr popiger Auftritt mit jedem Lied besser. Man muss halt erst meckern und schon wird es besser. Vielleicht muss ich aber rückblickend sagen, war diese Bühne schon ein wenig zu groß für sie.




20:00 Uhr - Nochtspeicher - Norma Jean Martine






Und hier ist sie, die dritte im Bunde der weiblichen Stimmen, die mich begeistert haben.Ich war von Anfang bis Ende einfach verzaubert! Eine junge und dennoch rutinierte Künstlerin, die etwas wunderbares in ihrer Stimme hatte und eine fast schon magische Anziehungskraft auf die männchlichen Besucher im Nochspeicher besitzt. Diese Location, die fast ein wenig zu dunkel ist und in dieser verruchten Ecke liegt war absolut perfekt für die Sängerin aus Nashville. Eines der schönsten,ausdrucksstärksten Lieder ist ihr "No Gold", wo man die Wirkung der Stimme am meisten spürt und am ehsten wahrnimmt. Ebenfalls ist das Lied "Animals" etwas, das ich euch ans Herz lege, dabei kommt der Soul ihrer Stimme gut zur Deutung. Gelesen habe ich vorab, dass sie Songwriterin für Ronan Keating und Lena war und die leichte Ohr-Gängigkeit und das Zwischenspiel zwischen guten Popsongs und einer gewaltig-guten Bühnenpräsenz haben mich geflasht! Das kommende Album und ein konzerttechnisches Wiedersehen sind mehr als ein Muss!


21:10 Uhr - St- Pauli Kirche -  Saint Sisters


Einmal in der Kirche einen Auftitt zu erleben ist eigentlich mittlerweile ein Muss. Das "erdet" einen total und gerade diese Musik der Damen aus Irland passte absolut und bot so einen starken Kontrast zum Rock und Pop des Tages. Sie sind keine wirklichen Schwestern, harmonieren aber sehr gut miteinander. Insbesondere die Musik der Harfe ist etwas, dass sich völlig vom Rest abhebt. Es ist sogar etwas Elekto bepaart mit Folk und viel Harmonie, ein Auftritt ohne Höhen und Tiefen. Hätte ich nicht in der ersten Reihe gesessen, so hätte ich das gemacht, was ich bei einem Lied getan habe: Augen schließen und verträumt genießen. Dieser Genießersong heißt übrigens "Blood Moon" von der natürlich an diesem Abend erworbenen EP "Madrid".  Sehr ruhige Musik und hier passten die Töne und der Ort einfach wie die Faust aufs Auge. Ein bisschen erinnert das Duo an Joco, die Drums werden jedoch durch die Harfe ersetzt und so sind die Klänge ruhiger und sehr entspannt.

22:30 Uhr - Grünpan - Me and my Drummer

Achtung, nicht verwechseln mit "Me and Marie", die ich hier auch gesehen habe. Me and my drummer waren gut, dass Duo sehr musikalisch, die Show einen Tick zu Licht- und Laserlastig, aber jedes Lied hat mir gefallen, ohne das bestimmte Songs in starker Erinnerung geblieben sind. Es ist Elektro-Pop gepaart mit Gitrarre, selbstverständlich seinen Dumms und ihrem Gesang - zusammengefasst "Indie". Mein Eindruck war, dass der Band und dem Puplikum eine etwas kleinere Bühne gut getan hätte. Glungen war es und gefallen hat es mir dennoch.

00:00 Uhr - Grünspan - Schmutzki


Zum "großen Finale" des Festivals gab es für mich eigentlich wenig Auswahl und Schmutzki waren zunächst so eine "na ja nehmen wir mal" - Auswahl. Aber dennoch wurde ich schnell und gewaltig eines besseren belehrt! Was will man am Samstag mehr als Spaß haben, ein bisschen rumgröllen und saufen? Die Band aus Stuttgart machte Spaß-Punkrock und riss das Publikum total mit. Ok, man musste sich etwas auf das niedrige Niveau einlassen, aber hey, wenn nicht Samstag nacht auf der Reeperbahn, wann und wo bitte dann? Und der Auftritt war mega, ich sag nur "Wir sind Schmutzki!". Wir haben das Spektakel auf der Bühne und davor von oben beobachtetet und konnten so die angetrunkene Band und die Pogo-Masse davor bobachten. Ich hatte echt Spaß dabei, auch sowas muss sein, und neben dem "Zeltplatz Baby" war wohl "Dein Lied" ein Hammerlied zum mitgehen, mitsingen und auf die Freundschaft! "Spakos forever" und absolut ein gelungener Abschluss!

Zum Abschluss sahen wir noch die letzten Minuten von Fiska Viljor in der Großen Freiheit, wo wir unsere Freundinfür den gemeinsamen Rückweg eingesammelt haben. So endeten vier Tage voll mit Musik, Spaß, Astra, Vorplanung und neunen Entdeckungen. DANKE dafür und auf baldiges Wiedersehen, dass es bald wieder heißt "Moin moin auf Sankt Pauli!".