Mittwoch, 23. September 2015

Reeperbahn Festival - 1. Tag, Mittwoch 23.09.2015


Das Festival auf der roten Meile feierte in diesem Jahr 10.-Jähriges Jubiläum und es war mein zweiter Besuch dieses tollen Festes. Bereits auf dem Heimweg im letzten Jahr war klar, dass das Reeperbahn Festival ein Pflichttermin für mich ist! Verteilt über mehrere Clubs auf St. Pauli und dem Zentralen Anlaufplatz auf dem Spielbudenplatz mit Außenbühnen und dem neuen Klubhaus St. Pauli, in dem mit Kukuun, dem Bahnhof und Spotify Trendsetter Club (auch Häkken genannt) einige Locations beheimatet waren. Den Besuchern wird an vier Tagen eine gewaltige Menge Musik aus vielen verschiedenen Stilrichtungen geboten, so dass man täglich die Qual der Wahl hatte. Das Festival versteht sich überwiegend als Plattform für Newcomer, aber auch ein paar alte Hasen und größere Namen sind jedes Jahr dabei. Untergekommen sind wir in diesem Jahr im Hotel&Hostel "Superbude St. Pauli", wo es uns gut gefallen hat und unser Hotel wird später noch Erwähnung finden! Ein bisschen lief das Festival für mich unter dem Motto "Abenteuer eines männlichen Groupies".



JOCO

Am Reeperbus

17:15 Uhr








Hinter dem Duo "JOCO" verbergen sich die Schwestern Josepha und Cosima, die in Hamburg ein Heimspiel hatten und der erste Act waren den wir live erlebt haben. An Keyboard und Drums und mit sehr gut aufeinander abgestimmten Stimmen harmonisierten die beiden am Reeperbus des Radiosenders N-Joy. Drei englischsprachige Songs ihres ersten Albums „Horizon“durften wir lauschen, dann mussten die beiden ziemlich großen Schwestern die Bühne für den nächsten Act räumen...aber ich denke, man wird von ihnen hören!


HEIMATT

Reeperbus

18:00 Uhr

Ja, Heimatt mit doppel "T", denn die Band um den riesigen Sänger Magnus Grilstad stammt aus Norwegen. Gleich nach JOCO konnten wir auch hier einen kleinen Eindruck dieser Folk-Band gewinnen. Die Musik ging gut ins Ohr, würde durch die kraftvolle Stimme und das Geigenspiel auch perfekt in ein irisches Pub passen. Der N-Joy-Reporter meinte "Eine Band, in der eine Frau ist, hat bei mir gleich Pluspunkte." Durchaus ein Spruch, der auch von mir hätte sein können.
Gerne hätte wir Heimatt nochmal und dann länger live erlebt, aber den späteren Hauptauftritt in der recht kleinen Hausenschaukel haben wir gemieden.




JOSIN


Prinzenbar

20:00 Uhr

Die Sängerin Josin in der Prinzenbar auf der Rückseite der großen Docks, dass passte wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. In einem der schönsten Hamburger Clubs sang sie ihre gefühlvollen und zerbrechlichen Songs.
Während ein recht hypnotischer Sound vom Laptop kam und sie sich selbst abwechselnd auf Gitarre oder am Keyboard begleitete. Ihre Musik versetzte mich zeitweise in Trance, so dass vieles recht gleich klang. Bis ... ja, bis am Ende mit dem Lied "Oh Boy" das sie nur mit Keyboard und Gesang darbot ein echtes Sahnestück zu hören war. Präsentiert wurde sie von der Initiative "Wunderkinder" und ein solches ist Josin auf jeden Fall.





ABBY

Mojo Club

20:45 Uhr

Zwischen Prinzenbar und JazzCafe schnell mal rein in den unterirdischen Mojo-Club und ein paar Songs der Berliner Indie-Band Abby gelauscht. Deren Pop bis leichter Rock ging gut ins Ohr, mein Aufenthalt dort war jedoch zu kurz um mir ein richtiges Urteil bilden zu können. Diese Möglichkeit des "Reinschnupperns" lässt einen jedoch kaum eine Minute ohne Musik sein!

LYLIT

JazzCafe

21:30 Uhr

Die Wienerin Eva Klampfer ist Lylit und Lylit war mein erster "Must have"-Act beim diesjährigen Festival. Ihre Songs haben mir beim vorherigen Reinhören auf Anhieb gefallen und ihre kraftvolle Soulstimme kam auch live mit Band wunderbar rüber. Eine  Sängerin aus Leidenschaft hatte ich da vor mir. Da war ich froh im vollen JazzCafe einen Platz in der ersten Reihe ergattert zu haben - wie so oft im Laufe dieser Tage!




Eva´s typischen Österreichischen Dialekt bei der Begrüßung und den Erzählungen zu ihren Liedern wirkten sehr symphatisch und bildeten einen starken Kontrast zu ihrem Songmix aus Jazz, Gospel, R´n´B und Soul. Ihr "Unkonwn" ist schon längst in meinen persönlichen Top 2015 gelandet und ich warte ungedultig auf das Erscheinen ihres Albums!





LILLY AMONG CLOUDS

Angie´s

22:15 Uhr

Die junge Würzburgerin hatte wohl den süßesten Namen beim Festival "Lilly inmitten von Wolken" soll er bedeuten. Und wie in Wolken so behütet möchte man die junge, zierliche Musikerin in Watte packen und behüten. Sie wirkt ziemlich schüchtern, man merkt ihr an, dass sie noch ganz am Anfang ihrer Karriere steht. Aber wenn sie singt, die Augen schließt, dann ist Lilly voll in ihrem Element und man ist völlig überrascht wie kraftvoll und teilweise positiv erwähnenswert einen rauen Touch hat, so das Stimme und Optik zuerst so gar nicht zusammen passen wollen. Doch das Publikum war begeistert von ihrem Singer-Songwriter-Pop!


Wer sich davon selbst mal ein Bild machen möchte sollte "Remember me" von ihre aktuellen EP hören. Aber auch bei ihrer Single "Blood & history" kommt gut rüber was ich meine. Wie auch bei Lylit vorher, so wünsche ich der wundervollen Lilly ganz viel Erfolg und das sich sich etwas von dieser Zerbrechlichkeit und ehrlichen Zurückhaltung bewahren kann, während sie in ihren Songs unheimliche Stärke zeigen kann. Nach ihrem Auftrifft bemerkten wir, dass kein geringerer als Udo Lindenberg neben uns an der Bar sich ebenfalls für Lilly Musik entschieden hatte!

 SOMEDAY JACOB


Angie´s

23:15 Uhr

Die Bremer Band Someday Jacob im Anschuss war dann ein Kontrast zu Lilly, denn anstelle einer jungen Dame betraten nun ältere, gestandene Männer die Bühne. Ihr Rock-Pop wirkte abgeklärt gut, hatte aber auch nichts besonders auffälliges. Dem letzten Act des Abends haben wir überwiegend gemütlich von weiter hinten im Sitzbereich des Angie´s Nightclub beobachtet bis...


... zu dem Moment als zum Ende noch Lilly zu einen Duett auf die Bühne kam. 

Um halb eins in der Nacht endetet denn der erste von vier erlebnisreichen Tagen.

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