Donnerstag, 18. Juni 2015

Sophie Hunger – Kesselhaus der Kulturbrauerei Berlin

Die Schweizerin Sophie Hunger ist seit Jahren auch in Deutschland bekannt und beliebt, eine Karte konnte ich für ihren ausverkauften Gig in der Hauptstadt
nur noch über Eventim-Fansale ergattern. Die Location, eine große Halle auf dem Gelände einer Berliner Brauerei war Klasse, schön rustikal-urig und durchdacht aufgebaut.
Als Voract konnte man den Kanadischen Sänger Mark Berube auf der Bühne sehen, der unter anderem den schönen Song "Russian dolls" sang.

Sophie Hunger kam anschließend im klassischem „Kleinen Schwarzen“ auf die Bühne und legte recht abwechslungsreich mit englischen und deutschsprachigen Texten los und auch ein Französischer Song war dabei. Während sie von einer sehr guten Band begleitet wurde, wechselte sie selbst zwischen Keyboard, Klavier und Gitarre genau so oft wie zwischen ruhigen und schnelleren Nummern. Über die verschiedenen Titel kann ich wenig sagen, aber ihre Musik versprüht eine Vielfalt, der man immer lauschen möchte um ja nichts zu verpassen. Bis zu diesem Tag war mir Sophie Hunger musikalisch nur oberflächlich ein Begriff und ich konnte wenig über ihre Musik sagen, aber allerspätestens beim wunderschönen „Walzer für Niemand“ änderte sich dies. Ein Song auf den irgendwie jeder im Saal gewartet hatte. Nach ein paar Zugaben entließ sie das bunt gemischte Publikum und meine Musiksammlung war um ihr „Mondays Ghost“-Album reicher und weitere werden sicherlich bald folgen.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Lisa Mitchell – Badeschiff Berlin Escobar Sun Deck

„Juhu“ Oder besser gesagt „Wah Ha“ Lisa Mitchell hatte sich für nur einen einzigen Auftritt in Deutschland angesagt und da wollte ich natürlich dabei sein. Zum Glück habe ich mir sofort eine Karte bestellt, denn es war ausverkauft. Ort des Geschehens war ein großes Sonnendeck am Badestrand des Badeschiffs an der Spree. Eine ziemlich außergewöhnliche Stelle um ein Konzert zu erleben, aber für diesem Abend und die Musik, die zu erwarten war, einfach perfekt. Zudem spielte auch das Wetter an diesem Tag mit, so dass sich ein chilliger Abend entwickelte. Den Auftakt machte die Berliner Musikerin Janine Villforth, die zusammen mit einem Gitarristen einige schöne Akustiksongs spielte, denen man sehr angenehm lauschen konnte. Ihre Musik passte optimal zum seichten Soul-Pop von Lisa Mitchell, die sich beim Auftritt ihres Voracts selbst völlig unkompliziert unters Publikum gewagt hatte. Noch unscheinbar in Jeans und mit Sonnenbrille, aber dennoch wurde sie schnell entdeckt. Ein großer Pluspunkt für so viel Fannähe.

Später erschien sie dann im langen Silber-glänzendem Rock und Lederjacke auf der groß "Mitchell" stand. Dafür das Lisa schon lange im Geschäft ist hatte ihr Auftritt etwas herrlich unprofessionelles leichtes irgendwie. Viele ihrer Songs wurden nicht nur von ihrem Musikerkollegen begleitet, mit dem sie sich an Keyboard und Gitarre abgewechselt hat, sondern kam oft auch aus einem kleinen Kassettenspieler. Aber: Hätte man das nicht gewußt, man hätte es nicht gehört! Einer der ersten Songs war das schöne "Coin laundry" (ich liebe das Video dazu - die Männermotivation nach verlorenen Socken zu schauen). Später kam noch die aktuelle Single, das seicht gehauchte "Wah ha" und "I remember love", was sich sofort als Ohrwurm in meinem Gehörgang eingenistet hat. Leider wird das Lied erst später veröffentlicht, ich muss mich also leider noch gedulden. Als einzige Zugabe, wie sollte es anders sein, kam "Neopolitan dreams" in einer a capella - Version. Und schon war eines dieser "Die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen" - Konzerte auch schon vorbei. Anschließend ergab sich danach die Chance eine Foto mit Lisa zu bekommen. Somit ein wunderschöner Abend und das für unter 15 Euro - Top!


Donnerstag, 11. Juni 2015

Glockabelle - Feinkost Lampe Hannover

Die Feinkost Lampe in Hannover Linden findet man kaum, wenn man nicht weiß, wo man hin muss. Über einen kleinen Hinterhof geht es in den Musikkeller im Stil irgendwo in den 60er Jahren. Hier durfte ich bereits die wundervolle Caroline Keating kennenlernen und bekam nun den Tipp, dass der Auftritt der aus New York kommenden Fanzösin Glockabelle etwas für mich sein könte.
Zu Beginn gleich die Kritik: Der Beginn sollte um 21 Uhr sein und war tatsächlich erst um 21:45 Uhr und irgendwie schien das für alle normal zu sein, denn viele erschienen erst zum späten Beginn.

Der Name Glockabelle setzt sich zusammen aus "Glockenspiel" und ihrem Vornamen Annabelle. Ihre Musik, ganz ganz schwer zu beschreiben, deshalb bediene ich mich hier mal ihrer Selbstbeschreibung auf Facebook: French art punk, Synthpop und Glockrock. Kann man sich nichts drunter vorstellen? Richtig, muss man gehört und vorallem erlebt haben! Annabelle, die zusammen mit Ihrem Drummer im Katzenkostüm auf der Bühne war, wirkte eher zurückhaltend und niedlich. Während ihr Katzen-Schlagzeuger sich wild ins Zeug legte flogen ihre Finger nur so über die zwei kleinen 80er-Jahre-Keybords von Casio. Dazu hauchte und quikte sie französiche Texte und spielte auch einen Beethoven-Bach-Mix. Das alleine war schon besonders, der Wechsel vom Keyoard zum Glockenspiel, welches sie mit Fingerhüten auf den Fingerkuppen bespielte gab dem Ganzen eine ganz außergewöhnliche Note. Sowas habe ich vorher noch nicht gesehen. Zwischen den Songs erzählte sie einiges, unter anderem von der Problematik beim Zoll am Düsseldorfer Flughafen "No Weapon, it´s a Glockenspiel". Ihre Lieder haben recht Sinnfrei Titel wie "Washing Machine" und "Wolf BBQ", passen aber zu ihr. Auch die Melodie eines Spiels gab sie zum besten, welches vom Publikum schnell als der Tetris-Sound erkannt wurde.

Der Abend war teilweise skurril, lustig und so einzigartig, dass ich sagen würde "Das war Kunst!".